Polizeistreik in New York, Recht und Ordnung sind völlig außer Kraft gesetzt. Genau in dieser Nacht glaubt eine Straßenbande, eine Schwulenbar aufmischen zu müssen, um dort mehrere Leute zu töten. Ein Homosexueller schafft es jedoch, sich in einen Wohnblock zu flüchten, wo man ihm vorläufigen Schutz gewährt. Allerdings ist ihm die Straßenbande schon auf den Fersen und eine bleihaltige Belagerung beginnt...
Zugegeben: Den späteren Purge-Filmen kann dieser relativ unbekannte Ghetto-Thriller nicht das Wasser reichen. Dennoch ist auch hier ein durchaus solides Suspense Movie entstanden, welches sich das allseits bekannte Belagerungs-Thema erneut zu Eigen macht. Dieses Mal sind es allerdings durchdachte, gut organisierte und schwer bewaffnete Gelegenheitsverbrecher, die in den Wohnkomplex einfallen.
Man kann sich abermals fragen, wie es schon zu früheren Zeiten in anderen Teil der Welt zugegangen sein muss, was die ethnisch-sozialen Konflikte anbelangt? Zwar wird bei "New York 1991" nicht allzu sehr auf Gesellschaftskritik gesetzt, doch geben die frühzeitigen Warnschüsse zu denken.
Rein stilistisch setzt das Regie-Duo Paul Donovan und Maura O´Connell auf eine klaustrophobe Spannung in halbdunklen Bildern. Die Bedrohung ist omnipräsent, erneut müssen sich unbescholtene Bürger einer unverhofften Herausforderung stellen. Der Student ist dann genauso gefragt wie der Alki oder der Familienpapi während die Gegenseite nur Waffen und Gewalt als Argumente hat.
Als großes Vorbild wurde freilich John Carpenter´s "Das Ende" genannt und ich füge mal noch Roberta Findlay´s "Game of Survival" oder "Terror Night - Hochhaus des Schreckens" (1987) mit Jan-Michael Vincent und Tony Todd als weitere Tipps hinzu. Als reine Zukunftsvision wurde "New York 1991" vermutlich schon damals von der Gegenwart längst eingeholt...