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In der österreichischen Film- und Fernsehwelt gibt es nur wenige Beiträge die wirklich Kultstatus erreicht haben. Die TV-Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter"  aus den 70ern ist eines dieser Kultobjekte. Von 1975 bis 1979 konnte man mit der Familie Sackbauer deren Höhen und Tiefen miterleben bis nach 24 Episoden Schluß war.
Trotz des großen Erfolges und jahrzehntelangen Wiederholungen im ORF wurde die Serie nicht wiederbelebt.
Nun, mehr als 30 Jahre später als niemand mehr zu hoffen wagte gibts den Mundl und seine Familie endlich wieder - sogar im Kino! Alle noch lebenden Darsteller von damals wurden vor der Kamera versammelt, Ernst Hinterberger (Schöpfer der Serie u. Originalautor) schrieb ein neues Drehbuch und Kurt Ockermüller (Regisseur der Originalepisoden 17 - 24) inszinierte.
Herausgekommen ist ein würdiger Nachfolger der erklärt was in den letzten 30 Jahren passiert ist bzw. wie sich die Charaktere weiterentwickelt haben.

Mundls Schrebergarten wird planiert. Tottraurig darüber hadert er mit Gott und der Welt bzw. seinen Familienmitgliedern. Sein bester Freund Kurti (mittlerweile getrennt von seiner Frau Finni die einen Swingerclub leitet) erleidet einen Herzinfarkt und liegt im Sterben.  Tochter Hanni lebt in Hamburg mit ihrem Sohn Olav. Sie hat kaum noch Kontakt mit ihren Eltern. Ihr Exfreund "Nudlaug" ist mittlerweile ein zumidest kommerziell erfolgreicher Autor und Alkoholiker. Schwiegertocher Imri leitet eine Boutique und Sohn Karli steht am liebsten am Golfplatz.
Zum anstehenden 80er von Familienobhaupt Edmund Sackbauer plant seine Frau Toni eine große Feier wo endlich alle wieder zusammenkommen sollen......

Der Film verbreitet eine eher melancholische Stimmung, auch wenn Mundl manchmal cholerisch poltert wie eh und jeh ("...mei Lied` is ned deppat!") überwiegen doch die ruhigen Szenen. Technisch  ist das Machwerk auf TV-Niveau, was aber nicht störend wirkt und die Verbindung zur Originalserie nur noch unterstreicht.

Für Fans der Originalserie ist dieser Film unverzichtbar, Neueinsteiger werden damit eher nichts anfangen können, da ohne die bekannte Vorgeschichte der Ahaeffekt ausbleibt.

Der Schluß weist übrigens einige offene Enden auf - vielleicht schiebt man ja im TV noch ein paar Folgen nach - ich hätte nichts dagegen...............

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