Netter Mix aus bekannten Zutaten...09.06.2010
Der dritte Streich von den Crank - Jungs ist natürlich weder neu noch innovativ. Aber muß man so hart auf diesen Streifen eindreschen, wie es rund um diese und andere Datenbanken herum geschieht? Ich jedenfalls habe mich bei dem Film 90 Minuten lang bestens amüsiert, auch wenn es so viele Details gäbe, auf die man herzhaft einprügeln könnte. Aber es mag an meiner guten Laune liegen, oder am endlich angekommenen Sommer, ich störe mich an all dem überhaupt nicht. Wir sehen hier Gerald, den Spartanerkönig, als inhaftierten Verbrecher in nicht allzu ferner Zukunft, der in einer Art "Unreal Tournament" um seine Freiheit mittun darf - ferngesteuert mittels eines Implantates durch einen wohlhabenden Teenager. Dazu noch Fernsehübertragung, ein fieses Computergenie hinter allem, eine Untergrundorganisaton...kommt einem doch sehr bekannt vor, nicht wahr?
Und genau das möchte man dem Film auch vorwerfen. Demolition Man liefert die Rebellen, Running Man die Hauptgeschichte, Lock Up und Flucht aus Absolom sind für die Gefängnisszenarios verantwortlich, dazu noch ein bißchen Fortress für den familiären Hintergrund - und für so etwas bekommt man heutzutage Geld vom Produzenten? Nicht gut...aber bezeichnend für die aktuelle Situation des amerikanischen Films im allgemeinen und für das Jahr 2010 im besonderen. Es gibt einfach nichts neues mehr, stattdessen regieren Sequels und Dreidimensionalität, und das ganze gerne auch in Kombination. Auf der anderen Seite aber bin ich froh um jeden etwas härteren Film, der sich dem aktuellen Diktat der grassierenden PG-13 - Welle verweigert, denn das sind Aussenseiterfilme, gemacht für das vorweigend männliche Publikum.
Die Gefechte hier, von denen es einige gibt, sind hart, schnell, laut und blutig, dabei natürlich hektisch geschnitten, aber nie völlig unübersichtlich. Butler guckt wie Seagal, seine Frau wie eine schlechte Hure, und der Rest bedient jedes nur denkbare Klischee - macht aber ab Minute 1 Spaß, vor allem dann, wenn man mit Quake 3 und dem erwähnten UT sowie Team Fortress aufgewachsen ist. Denn genau so ist der Film - eine Art wahrgewordener Team-Ego-Shooter, garniert mit einer halbgaren Handlung, merkwürdigen Einlagen, unpassender, weil teils ungereimter Handlung - aber auch mit viel Fanblut. Sicher kein Highlight des intellektuellen Films, aber mal wieder ein Streifen, der bis zum Ende hin einfach Spaß macht. Und manchmal braucht man genau das...8/10.