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1978 feierten die Shaw Brothers gleich mehrfach an der Kinokasse große Erfolge, denn neben 36th Chamber of Shaolin erschien auch Chang Chehs Kultfilm „Five Venoms“. Bei Kritikern und Fans kam der Film überraschend gut an, obwohl er sich doch teilweise ziemlich stark von den früheren Racheepen des Chang Cheh unterschied.

Über die Qualitäten von „Five Venoms“ lässt sich ohne Frage wunderbar streiten, denn obwohl der Streifen auch heute noch weltweit seine Anhänger besitzt, kann sicher nicht jeder etwas mit dem trashigen Charme dieses Films anfangen.

Die Beliebtheit und wohl auch der Kultstatus beruht auf den fünf namensgebenden Kung Fu Kämpfern, die sich durch jeweils unterschiedliche Kampfstile voneinander unterscheiden. Die angewendeten Kung Fu Stile Kröte, Tausendfüssler, Skorpion, Schlange und Gecko orientieren sich vage an den verschiedenen Disziplinen im Shaolin Kung Fu, sind aber letztendlich allesamt fiktiv. Alle besitzen ihre eigenen Stärken und Schwächen, die im Verlauf des Filmes beleuchtet werden. Hier kommt auch der gewisse Trash-Faktor nicht zu kurz, denn teilweise sehen die Verrenkungen der Akteure schon ziemlich bizarr aus und haben mit echtem Kung Fu nicht viel zu tun. Bestes Beispiel ist der Gecko, welcher auch Wände entlang laufen kann. Wirklich klar werden die verschiedenen Techniken auch nur in der einführenden Hintergrundgeschichte erläutert, in den folgenden Kämpfen sieht man davon nicht mehr allzuviel.

Dennoch wird, wenn denn einmal gekämpft wird solide Handkantenaction geboten wie man sie von den Shaws her kennt, in punkto Choreographie und Einfallsreichtum wird aber nie das gleiche Niveau erreicht wie in den Filmen von Lau Kar-Leung. Vergleicht man den Film vielleicht mit dem im selben Jahr erschienenen Kung Fu Flicks von Jackie Chan wie Snake in the Eagles Shadow wird schnell deutlich das hier die Venoms klar der Kürzeren ziehen. Die Actionszenen sind zwar ok, allerdings ziemlich statisch wenn nicht gar altmodisch.

Lobenswert ist in jedem Fall die gewohnt hochwertige Regiearbeit von Cheh. „Five Venoms“ ist wie ein Krimi aufgezogen und wartet mit einem unerwartet spannenden Plot auf. Die Identitäten der Venoms bleibt lange Zeit und klar und wird nur langsam gelüftet. Typisch für Cheh ist auch die überzogene Gewaltdarstellung, hier zu sehen in Form von ausgefallenen Folterwerkzeugen. Insgesamt muss man aber auch hier gewisse Abstriche machen, denn an Chehs Frühwerke wie „Boxer from Shantung“ kann man in punkto Inszenierung nicht anknüpfen. Dennoch oder vielleicht aufgrund des etwas eigenen Charmes ist der Venom-Film der vielleicht wichtigste in Chehs später Schaffensphase.

Fazit:
„Five Venoms“ ist nicht nur bei Shaw-Liebhabern ein gern gesehener Film, was aber noch lange keine Aussage zur Qualität darstellt. Ohne Frage hat er Film durchaus seinen ganz eigenen Charme und bietet für Trash-Liebhaber reichlich Schauwerte. Wer allerdings bodenständige Eastern vorzieht wie sie Chang Cheh auf dem Zenit seiner Karriere ablieferte wird hier nicht fündig.

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