Eine Gruppe Teenager verbringt einen Urlaubstripp irgendwo in den norwegischen Skanden, wo sie von einem älteren Mann, der ihre einsam gelegene Hütte aufsucht, aufgeklärt werden, dass die Geister gefallener Nazis in den Bergen ihre Unwesen treiben. Dass sie auf die Warnung des Einheimischen nicht reagiert haben, bereuen die Jugendlichen schließlich, als Zombies in Wehrmachtsuniformen auftauchen.
Die Idee rund um die Nazi-Zombies hatte durchaus Potential und in seinen besten Momenten sorgt der norwegische Horror-Film mit explizieten, wohl dosierten und amüsanten Splatter-Szenen auch für Laune, obwohl der Bogen zum Ende hin vielleicht ein wenig überspannt wird, aber unterm Strich ragt "Dead Snow" dann doch nicht aus der Masse an Genre-Produktionen heraus, da er sich zu lang den gängigen Konventionen fügt.
So beginnt der Film des 30jährigen Regisseurs Tommy Wirkola wie ein 0815-Teenie-Slasher und langweilt mit unlustigen sowie überflüssigen Dialogen, dem üblichen Teenie-Geplänkel und einigen halberzigen Andeutungen auf das, was noch kommt. Dabei gelingt es Wirkola kaum, eine wirklich dichte Atmosphäre zu erzeugen, Schockmomente zu platzieren oder Spannung aufzubauen, da wirklich überhaupt nichts vorhanden ist, was "Dead Snow" auch nur im Ansatz auf eigenen Beinen stehen lassen würde.
In der zweiten Hälfte bietet "Dead Snow" dann durchaus ordentliche Unterhaltung mit einigen grotesken und makabaren Splatter-Sequenzen, die angesichts des niedrigen Budgets mitunter beachtlich gut gemacht sind. Dabei wissen auch die Kulissen der Skanden, die durchaus gelungen in Szene gesetzt sind, zu gefallen, während auch die Darsteller ordentliche Leistungen zeigen, wobei sie in ihren schablonenhaften Charakteren im Grunde sowieso vollkommen unterfordert sind. Mit einem spannenden, treibenden Score hätte sich Wirkola darüber hinaus durchaus einen Gefallen getan.
Dabei entpuppt sich besonders die Idee rund um die Zombie-Nazis als recht gelungen. Die entstellten Zombies in ihren Wehrmachtsuniformen wirken zum Einen durchaus recht bedrohlich, sorgen aber auch immer mal wieder für etwas Humor am Rande, wobei man aus dieser Grundidee einfach viel mehr hätte machen müssen. Ich hoffe dann einfach mal auf ein Hollywood-Remake von Tarantino oder Rodriguez.
Fazit:
In der zweiten Filmhälfte unterhält "Dead Snow" mit seinen zahlreichen Splatter-Szenen durchaus gelungen, langweilt dafür jedoch in der ersten Hälfte mit seinem klischeehaften und langatmigen Vorgeplänkel. So bleibt unterm Strich lediglich Mittelmaß.
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