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Nazi-Zombies greifen ein...16.12.2009

Man darf sich schon wundern, was in Zeiten der Grenzenlosigkeit, möglich durch das Internet, machbar ist - und erlebbar. Da bestellt man sich einen Film über einen Händler in England, einen Film, produziert und gedreht in Norwegen, und das Ergebnis auf der Heimkinoleinwand ist dann ein Film mit norwegischer Sprache und englischen Untertiteln. Sprachen lernen kann so einfach sein! Demnächst werde ich Filme auf Ungarisch mit dänischen Untertteln gucken, dann ist die Globalisierung auch bei mir in meinem kleinen Heimatdorf angekommen. Toll! Toll aber auch, daß eben dank der modernen Medien und globalen Möglichkeiten ein Film wie dieser zu mir nach Hause gelangt, denn Nazi-Zombies, die eifersüchtig über ihr Beutegold wachen, das wird es innerhalb deutscher Produktionen sicher nie geben.

Die Story ist dünn, das muß man festhalten, und so mancher Drehbuchdreh ist einfach stark kopiert. Wenn aber handgemachte Effekte auf kleine humorige Begebenheiten treffen, dann kann das mitsamt einem Bier und Chips außerordentlich unterhaltsam sein. So ist es auch, denn die Story von den sieben Norwegern, die in einer abseits gelegenen Berghütte Ostern verbringen wollen, dauert lang, bis sie in die Gänge kommt, punktet dann aber mit allerhand Spezialeffekten, die so auch aus den Frühwerken von Peter Jackson, wie Bad Taste oder Braindead, stammen könnten. Die Youngsters hier entdecken zufällig eine Kiste mit Beutegold, sind zwar durch einen vorbeikommenden Wanderer gewarnt, glauben aber die Schaudergeschichten des Mannes nicht - so ginge es auch jedem männlichen Zuseher, Menschen wie Du und ich, die einfach mal zeigen wollen, wie lässig sie denn sind, insbesondere im Angesicht der anwesenden Mädels.

Das aber ist dumm, denn das Gold ruft alsbald die seit 1944 vor sich hinwesende Nazi-Zombie-Soldateneinheit "Einsatz" auf den Plan, die ihr Gold wiederhaben will - und sich natürlich genregemäß von Menschenfleisch ernährt. Kaum sind die Zombies da, nimmt der Film drastisch Fahrt auf, zeigt uns schön handgemachte Bluteffekte, Masken und Eingeweide, spart nicht mit Humor, nimmt sich aber selbst auch gern auf die Schippe. Darstellerisch ist hier natürlich keine Oscarleistung zu erwarten, aber die Norweger machen ihre Sache ordentlich. Man merkt allen Beteiligten an, daß sie Spaß an ihrer Arbeit hatten, und diesen Spaß gelingt es auch - zumindest in der zweiten Hälfte - auf den Zuschauer zu übertragen. Dazu noch ein paar schöne Landschaftsbilder von den verschneiten norwegischen Bergen, der eine oder andere Aha-Effekt als Zuckerguß, und fertig ist ein unterhaltsames Spektakel für einen durchaus lustigen Abend...7/10.

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