Mit "Dead Snow" liefert der norwegische Regisseur Tommy Wirkola einen weiteren Beitrag zum europäischen Horrorkino und belebt das Subgenre des Zombiefilms mit frischem Blut.
Der in einer verschneiten Berglandschaft spielende Film wirkt wie die Untoten-Variante des Italowesterns "Leichen pflastern seinen Weg", was vor allem im farblichen Kontrast zwischen weißem Schnee und tiefroten Blutfontänen zum Ausdruck kommt.
Geschickt zitiert der Regisseur in Einstellungen und Dialogen Klassiker wie "Shock Waves" (von dem die Idee um die SS-Zombiearmee stammt) und "Night Of The Living Dead" oder "Braindead", aber auch Anspielungen auf moderne Beiträge wie "Scream" oder "The Descent" bleiben dem geübten Kenner nicht verborgen.
Nach einigen Längen und der schnellen Einführung der Protagonisten erhält der Film mit Auftauchen eines unheimlichen Fremden eine unheimliche Atmosphäre. Er berichtet den 8 Medizinstudenten von den unheilvollen Vorgängen in der Region und von den Soldaten einer deutschen Einheit unter Führung General Herzogs, die während des zweiten Weltkrieges plündernd und mordend durchs Land zog.
Nach der obligatorischen, sehr skurillen Sexszene nähert sich das Grauen unaufhaltsam der verschneiten Berghütte und für die darin befindlichen Studenten beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.
Die Zombies machen dabei keine Gefangenen und so wechseln sich blutiger Splatter mit Szenen von unheimlicher, spannender Atmosphäre mit einigen Schockeffekten ab.
Die Effekte sind sehr blutig und professionell ausgefallen, auch die Kostüme und die Masken der Zombies können überzeugen.
Das blutige Treiben wird durch ein wenig Situationskomik und einige witzige Dialoge aufgelockert, was dem Film eine leichte humoristische Note verleiht, die nicht stört.
Leider dreht Regisseur Wirkola im letzten Drittel zu sehr auf und setzt verstärkt auf eine Splatterorgie im Stil von "Braindead", bei der mehr Slapstick und übertriebene Effekte im Vordergrund stehen. Der bis dahin eher düstere Streifen verliert durch diesen Richtungswechsel viel an Intensität, überzeugt aber auch weiterhin durch Ideenreichtum und spannende Momente, so dass diese Entwicklung "Dead Snow" nichts von seinem Unterhaltungswert nimmt.
Am störendsten ist im Laufe des Films vielmehr der Einsatz norwegischer Rockbands, die in ihrer Muttersprache einige Songs zum Besten geben. Wer dieser Sprache nicht mächtig ist, wird sich mit Sicherheit die Ohren zuhalten, was angesichts mancher Dialoge empfehlenswert erscheint.
Davon abgesehen ist "Dead Snow" ein schräger, bestens unterhaltender Film, der Spaß macht und für gute Laune sorgt.
7 von 10 Punkte!