Review

In "Full Metal Yakuza" wird ein Yakuzamitglied bei einem Hinterhalt umgebracht und verkommt nach seinem Ableben zum Cyborg, der einen Rachefeldzug startet.

Bereits am Anfang offenbart der Film tiefe Schwächen, denn es ist nicht wirklich sofort einsehbar, wer denn eigentlich der Protagonist ist. Nach ca. 15 Minuten ist man dann aber wenigstens in dieser Hinsicht mit genügend Informationen versorgt.

Das größte Problem des Films ist wohl die nicht eindeutige Orientierung. Selbst nach dem Film weiß man nicht so recht, welchen Genre er nun genau zuzuordnen ist. Denn anfangs verspricht er noch ein durchschnittlicher Gangsterfilm zu werden, während im späteren Verlauf Scj-Fi Elemente dazu kommen. Es gibt darüber hinaus auch Szenen, die melancholisch wirken sollen, aber viel zu sehr in die Länge gezogen werden. Und dann sind da noch diese vermeintlich amüsanten Szenen (oder sind sie vielleicht doch ernst gemeint!?); so muss der Protagonist mit seinem Roboterkörper, um Projektile abzuwehren, eine total dämliche und lachhafte Pose einnehmen und diese auch bei der Fortbewegung einhalten. Dieser Aspekt fügt sich perfekt in das Bild der geringen Glaubwürdigkeit ein.

Natürlich krankt der Film nicht nur am Aufbau und inhaltlich; auch die Darsteller sind größtenteils schlecht. Besonders der Protagonist ist mies gespielt. Es reicht halt nicht den Mund aufzureißen, um Emotionen zu zeigen. Das scheint nämlich das Allzweckmittel des Darstellers zu sein. Der Darstellerer des verrückten Doktors, der den Protagonisten zum Robotor macht, ist auch nur lächerlich. Ich kann fast nicht glauben, dass das keine Absicht war.

Darüber hinaus sind auch die Kamerafahrten meist wacklig und nicht gerade professionell, obwohl man hier eingestehen muss, dass einige Einstellungen wirklich gelungen sind. Hier lässt Miike Ansätze seines Talents erkennen. Aber leider lässt er sie in der Regel doch viel häufiger vermissen.

Ganz besonders peinlich sind die Effekte. Ob nun Stromblitze oder das Leuchten eines Auges, alles wirkt in höchstem Maße schlecht. Aber auch die schlechten Effekte zeichnen ja nun mal einen Takashi Miike aus. Man muss sich nur mal an "Dead or Alive" erinnern.

Jedoch gibt es auch ein paar wenige, gute Aspekte an "Full Metal Yakuza": Gefallen haben mir die melancholischen Szenen, kurz bevor sie langweilig wurden, und die soziale Komponente mit den Frauen. Allgemein mag ich das Yakuza-Thema. Das war es dann aber auch schon wieder an guten Sachen.

Der Film weiß also insgesamt nicht so recht, was er will; er ist mal lustig, mal ernst; mal kurzweilig und mal... naja... mal ist er halt stinklangweilig. Und jegliches Brimborium macht den Film auch nicht besser.

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