Review

Außerordentlich durchschnittliches Remake

Als während einer Gemeinschaftsaktion von russischer Polizei und FBI der Bruder eines russischen Mafioso getötet wird, schwört dieser Rache. Blutig soll sie sein, ein Exempel an den Amerikanern muß statuiert werden. Der Einzige, der dieses Ziel erreichen kann, ist der geheimnisvolle "Schakal", ein Auftragsmörder ohne Identität, aber mit genialen Fähigkeiten, gespielt von Bruce Willis. Das Ziel: die Ermordung der First Lady. Als Gegenspieler für den Hitman steht eine illustre Bande parat, der FBI-Agent Sidney Poitier, ein Ex-IRA-Scharfschütze, Richard Gere, und "Vorname:Major" Koslova als Gesandte der Russen. Natürlich darf man die First Lady nicht erschießen lassen...also ist der Ausgang des Films eh schon klar, der einzig spannende Moment höchstens das Mitraten hinsichtlich der Identität des Opfers.

Zwei Stunden verschwendete Lebenszeit, das ist die zentrale Aussage zu diesem Film. Bruce Willis als wandlungsfähiger und immer neu verkleideter Hitman macht seine Sache ja noch recht gut, stoischer Gesichtsausdruck like a Seagal im Handgepäck, dazu noch eine spektakuläre Kanone...aber der Rest, oh graus. Am Allerschlimmsten und absolut fehlbesetzt ist Richard Gere, der vor allem im englischen Original so überhaupt nicht einen Irischen Akzent hinbekommt, sondern eher so klingt wie in "Atemlos", als hüftschwingender Lover...Overacting at its best. Daneben Löcher im Plot, so groß, und das Ende erst...aus dem Nichts taucht des Richards Exfreundin auf, um den Schakal gezielt niederzustrecken. Woher hatte sie die Adresse? Kann man solche Drehbuchfehler nicht in einem Seminar vermeiden lernen?

Es gibt daneben noch zwei Dinge, die man überhaupt nicht mag. Zum einen, wenn die wenigen Effekte läppisch hingetrickst sind - was vor allem bei der Verfolgung im U-Bahn-Tunnel sehr negativ auffällt, zum anderen aber, weitaus schwerwiegender, wenn Längen und Nebenplots nur den Anschein erwecken, man habe diese eingebaut, um die Laufzeit des Films auf mehr als 120 Minuten zu strecken. Dieses Vorgehen findet sich bei vielen Filmen der ausgehenden 90er und gefällt niemals.

Man kann den Schakal ansehen, wenn man das Original nicht kennt, Bruce Willis mag und großzügig über die Drehbuchfehler hinwegschreiten will. Man muß aber nicht - und ein zweites Mal will man auch nicht. Einer von Willis´ Schwächsten und daher nur 5/10.

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