Von zwei Königskindern...21.09.2009
Wer kennt ihn nicht, den beliebten ( in der Altersgruppe über 60, höhö ) "Blödelbarden" Otto Waalkes...mit dessen Witzchen wir alle mal bombardiert wurden. So hieß es seinerzeit, daß es zwei Königskinder gebe, die hätten in der Liebe Müh, sie könnten zusammen nicht kommen, denn er käme immer zu früh. Das ist toller Humor, Applaus, paßt so auch prima zum Karneval nach Mainz, welches singt und lacht und im ZDF dann Menschen ein Zuhause bietet, die man nicht mal beim Bäcker treffen möchte. Nun treffen möchte man auch nicht Viktor, den legendären Vampirfürsten, der in einer abseits gelegenen Burg in einem nicht näher bezeichneten Land ( Transsylvanien maybe? ) eine drakonische Schreckensherrschaft führt. Ein echt fieser Typ, der auch nicht davor zurückschreckt, die eigene Tochter mit dem Tod zu bestrafen. Das macht man nicht, und daher gibt es auch die recht feinen Underworld Filme, deren Vorgeschichte hier erzählt wird.
Die ewige Feindschaft zwischen Vampiren und Lykanern - den Werwölfen - beruht nämlich, so möchte es uns der Film glauben machen, vor allem in der Liebe des Halbwerwolfs Lucian und der eben erwähnten Vampirtochter Ronja...nein, die war eine Räubertochter, die andere hier heißt Sonja. Sonja und Lucian nun lieben einander und wollen gemeinsam entfliehen, unterstützt von den vielen Werwölfen, die als Sklaven in der Vampirfestung ein karges Dasein fristen. Aber natürlich sind Pläne nie so gut, wie sie beim Schmieden derselben aussehen. Zwar gelingt Lucian die Flucht, und er kann auch ratzfatz eine Werwolfarmee auf die Beine stellen, hat aber die Rechnung ohne den Victor gemacht. Denn der durchschaut die Liebesbande, setzt die Tochter fest und wartet nur darauf, daß der Feind die Burg angreift. En passant mu0 dann auch die Tochter dran glauben, denn wehe dem, der es wagt, den Vater zu betrügen...Lucian gelingt zwar vermeintlich die Rache am bösen Schwiegervater in spe, doch wie wir eben aus den vorangegangenen Filmen wissen, ist der Triumph nur von kurzer Dauer.
Von sehr kurzer Dauer sind in diesem fast ausschließlich in dunkler Nacht spielenden Streifen auch die Gefechte. Es gibt zwar allerhand davon, und tricktechnisch wäre das auch alles fein anzusehen, aber wieder einmal macht die derzeit so geschätzte Schnittechnik alles kaputt. ich möchte nicht mittendrin sein, dabeisein ist mir lieber - ich möchte Auseinandersetzungen in Ruhe genießen, anstatt darüber im Unklaren gelassen zu werden, wer wen wie ums Leben bringt. Hier ist die unselige Hektik samt Handkamera noch weitaus unerträglicher, da die Ausleuchtung natürlich fehlt, scheuen doch Vampire das Tageslicht - und seinerzeit gab es auch noch keine Glühbirnen, also kommt die gesamte Helligkeit des Films von Kerzen, Feuer oder dem Mond. Das ist eigentlich eine gute Idee, aber gerade deshalb wäre eine ruhige Hand bei der Kamera sehr nützlich. Ist sie aber nicht, und so läßt man das Treiben meist recht teilnahmslos an sich vorbeiziehen und trauert um die verpaßten Möglichkeiten. Denn die Story, wenngleich irgendwie banal, vermag zu fesseln, klärt die Hintergründe und rundet die Trilogie sauber ab...darstellerisch ist alles in Ordnung, die Werwolfverwandlungen sind wirklich prima, Härten gibt es auch, Blut fließt, Knochen splittern, das tut weh...aber dank des Gewackels und des Schnittes reicht es nur für 7/10.