NAKED BLOOD ist mal wieder ziehmlich harter Stoff aus dem Land der aufgehenden Sonne, wobei sich das Wörtchen "hart" jetzt vor allem auf die Splattereinlagen bezieht. Aber erst mal kurz zur Story:
Eiji, ein jugendlicher Hobbywissenschaftler, entdeckt ein Mittel, welches Schmerz in Wohlempfinden umwandelt. Kurzerhand verabreicht er es drei ahnungslosen Frauen. Doch die Folgen sind grauenhaft ...
Zwar sind die Splatterszenen hier sehr dünn gesät und stehen auch keinesfalls im Vordergrung, der dargestellte Gore ist aber durch die Bank sauhart und erstklassik in Szene gesetzt.
Da die drei Damen wegen des Serums Lust empfinden, wenn sie sich Schmerzen zufügen, besteht ein Großteil des Splatters auch aus Selbstverstümmelungen.
Kleine Kostprobe? - Eine Frau paniert ihre eigene Hand in der Pfanne und isst neben einem Finger noch eine ihrer Brustwarzen und ein Auge.
"..... ganz schön brutal und brutal schön umgesetzt!" will ich hier nur nochmal kurz erwähnen.
NAKED BLOOD kann darüber hinaus noch mit einer bedrückend pessimistischen Atmosphäre begeistern. Der ganze Film ist in dunklen Farben gehalten, welche zusammen mit dem überaus stimmigen Soundtrack ein fabelhaft düsteres Bild abgeben.
Einsamkeit scheint ein zentrales Thema des Films zu sein. Zwar kreuzen sich die Wege der aufgeführten Charaktere, im Herzen ist aber jeder von ihnen allein. Aus diesem Gesichtspunkt könnte man NAKED BLOOD als Metapher sehen: eine Frau, die sich "in ihre Einsamkeit hineinfrisst", eine Gesellschaft, die Spaß am Schmerz hat und an der Einsamkeit jedes einzelnen zu Grunde geht ....
Über die Aussage des Films lässt sich aber wie immer streiten. Daher möge sich darüber bitte jeder selbst Gedanken machen.
Ansonsten: die Story ist sehr simpel gestrickt. Gegen Ende bleiben allerdings einige Fragen unbeantwortet und einige Ungereimtheiten offen, was aber nicht allzu negativ ins Gewicht fällt.
Resümee:
kein Splatterfilm im eigentlichen Sinne, da es sich hierbei definitiv um keinen Metzelmarathon handelt.
NAKED BLOOD ist eben ein Film mit Handlung, Tiefgang, möglicherweise sogar Aussage und ganz nebenbei auch hammerhartem Gore, der mit links jede Toleranzgrenze sprengt.
Mein Fazit daher: sehr sehenswert.