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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 28.01.2010 Hochunterhaltsame wie zum Nachdenken anregende Retrospektive über ein Kind aus dem Slums von Mumbai, das sich trotz des geballten Unrechts, das ihm all die Jahre widerfährt, des Lebens freut. Die Flashbackstruktur weiß zwar keine Überraschungen zu generieren, doch das möchte sie scheinbar auch gar nicht; die zufällig richtig gewählten Antworten stehen für das Chaosprinzip, das manche Menschen in der dritten Welt aufwachsen lassen, manche in den Industrienationen - und dass Lebensfreude nicht am Bruttosozialprodukt zu messen ist, sondern eine Sache der Einstellung ist. *weitere Informationen: siehe Profil

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Inhaltsangabe spare ich mir einfach mal. Zum Kern: da hatte ich wesentlich mehr erwartet. Nicht wegen eines Hypes (von dem ich nichts merkte), sondern wegen der Menge an Sympathie-Oscar-Auszeichnungen. Was bleibt aber als Nachgeschmack? Wie eine zweistündige WWM-Folge dümpelt der Film vor sich her. Bunt, schrill, ein wenig Licht, tolle Effekte, plötzlich vorbei. Kein Drama, keine Spannung, kaum Emotionen, und darum: gaaaaaanz merkwürdig. Die Story ist zwar einleitend eher unkonventionell erzählt, stark geschnitten und aufmerksamkeitsfordernd präsentiert, ist final aber doch zu stringend und vorhersehbar (also: völlig logisch sogar, es konnte nicht anders laufen). Hat man das Grundmuster erkannt, ist's langweilig. Mit viel wohlwollen und Boyle-Bonus: 6/10

8

Wenn Regisseur Danny Boyle (u.a. 28 Days Later & Sunshine) zu Werke geht, darf man sich schon mal auf Qualitätsware einstellen. Auch wenn er dem großen Oscar-Hype nicht ganz gerecht wird, bestätigt Slumdog Millionär diese These: Narrativ geschickt in die Quizshow eingebunden, wird mit entfesselter Kamera und eindringlicher Inszenierung das turbulente Treiben in den indischen Slums festgehalten. Die erste Hälfte, welche ein ums andere Mal an den grandiosen City of God erinnert, gestaltet sich entsprechend äußerst eindrucksvoll. Mit zunehmender Laufzeit flaut die fiebrige Intensität dann leider etwas ab - die süßliche Suche nach der Angebeteten weiß im Vergleich mit den vorangegangenen Schicksalsschlägen weitaus weniger zu packen. Nichtsdestotrotz überzeugt Boyles Hollywood-Märchen im Bollywood-Gewand dank seiner originellen Grundidee und audio-visuellen Virtuosität.

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