Review

Walt ist ein Korea-Veteran und hat gerade erst seine Frau verloren, als er merkt, dass die Umgebung in seinem Viertel zunehmend mehr asiatischen Einwanderern eine Heimat bietet. Unter ihnen ist der noch jugendliche Taoh und seine Familie, die direkt neben ihm einziehen. Anfangs noch abneigend gegenüber den neuen Nachbarn findet Walt nach und nach Vertrauen zu den Fremden, doch dann versucht Taoh den Ford Gran Torino aus den 70ern, den er als Arbeiter bei Ford teilweise selbst gebaut hat, als Mutprobe, damit er bei der Gang seines Cousins dabei sein kann, zu stehlen. Eigentlich will Taoh das gar nicht, doch die anderen Jugendlichen schikanieren und bedrohen ihn. Von Walt wird er natürlich beim Diebstahl überrascht und beinahe durch einen sich lösenden Schuss auch noch getötet. Taohs Familie will, dass dieser Wiedergutmachung leistet, weshalb er für Walt arbeiten soll, was Walt anfangs ablehnt. Doch als Taoh wieder und wieder kommt, nimmt sich Walt seiner an und gibt ihm Aufgabe für Aufgabe. Dadurch versucht er ihn auch von der Gang seines Cousins fern zu halten.

Walt legt sich mit letzteren auch an und diese schwören auf Rache. Als die Gang das Haus von Taoh beschießt und ihn dabei auch verletzt und seiner Schwester furchtbares antut, will Taoh Rache und Walt wird ihm dabei helfen, denn Walt weiß, wie man Rache und Vergeltung übt, denn er war in Korea und hat mehr als einen Asiaten umgebracht...

Wertung:

Dieser Film ist nach dem Auto "Gran Torino" benannt, und dies mag im ersten Augenblick unsinnig erscheinen doch auf den zweiten Blick ist der Titel total passend gewählt, denn an diesem Auto hängt sich letzten Endes alles auf. Taoh will ihn stehlen und wird von Walt überrascht, und nur deshalb kommen beide überhaupt näher in Kontakt miteinander. Nur deswegen begreift Walt, dass er Taoh helfen muss. Und als wäre dies nicht schon genug, versucht er gleichzeitig auch das Viertel von der Gang zu befreien. Dies gelingt leider anfangs nicht wirklich.

Daneben zeigt Clint Eastwood in der Gestalt des Walt Kowalski einen massiven Misanthropen, extrem konservativ und augenscheinlich ausländerfeindlich mit vielleicht schon rechtsradikalen Zügen, der am Liebsten gar nichts mit anderen Menschen zu tun haben möchte, was sich selbst auf seine eigene Familie und den Glauben auswirkt., denn letzteren hat er verloren, als seine Frau verstorben ist. Filmisch ist dies extrem gut umgesetzt, und ich glaube, nur wenige Schauspieler können dies in der Art wie Clint Eastwood rüber bringen. Erst im Verlauf des Films bekommt man die Wandlung von Walt stückweise mit. Als zweite Hauptperson gibt es Taoh, der auf der einen Seite ein anständiger junger Mann ist, der aber unter Druck und Androhung von Gewalt von der Gang beeinflusst wird. Walt weißt ihn zwar erst zurück, später will er ihm aber auf seine Art und Weise helfen und Taoh nimmt diese Hilfe an, doch dessen Cousin versucht mit Gewalt Taoh vom Gegenteil zu überzeugen. Das spiegelt nicht so ganz die Abfolge wieder, wie es normalerweise der Fall ist, denn wer nicht will, der will nicht, und wer freiwillig kommen will, macht normalerweise alles, um bei einer Gang dabei zu sein. Dies passt nicht so ganz in das Klischee.

Insgesamt ist aber die Story als auch der Charakter des Walt und das Gesamtbild einfach passend, sehr gut unterhaltend, und manchmal auch mit lustigen Momentan versehen. Egal welchem Genre man jetzt diesen Film zuordnen möchte, ein Clint Eatwood ist immer eine Sichtung wert, und so auch in diesem Fall, wobei er hier nicht mit seinen Western verglichen werden darf. In den Kommentaren vergleicht man Walt mit dem Charakter des Dirty Harry, was ich nicht zu beurteilen vermag. Abschließend ein aus meiner Sicht unterschätzter Film mit 10/10 Punkten und absoluter Sichtungsempfehlung.

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