Mit GRAN TORINO liefert Eastwood wieder einmal - eigentlich fast überflüssig zu erwähnen - einen weit überdurchschnittlichen Film ab, der wirklich alles hat, was ein packendes DRAMA braucht: Herz, Hirn und Zwerchfell werden gleichermaßen beansprucht - ein wahrlich seltenes Vergnügen.
Der von Eastwood gespielte Korea-Veteran Kowalski ist zunächst wenig erbaut über die neue asiatische Nachbarschaft ("Solche Schweine wie euch haben wir früher zwei Meter hoch gestapelt und als Sandsäcke benutzt" - jaja da ist schon ein deutliches "hohoho" im Saal zu vernehmen). Die rassistischen Resentiments weichen aber schnell auf und es entsteht eine Art Freundschaft, ja (Ersatz)-Familie für beide Seiten. Aber da sind ja leider noch die wilden Ghetto-Jungs, die ganz andere Vorstellungen / Pläne haben ...
Wer ganz genau hinsieht wird an einigen Punkten vielleicht einen Abzug in der B-Note vornehmen können (müssen); sei es weil GRAN TORINO dann ziemlich nah am Klischee / Kitsch streift, sei es, weil es (erzähltheoretische) Schwächen gibt (oder warum muss Kowalski Selbstgespräche führen, die dem Zuschauer erklären sollen, was er gerade denkt oder fühlt). Das ändert aber nichts daran, dass GRAN TORINO ein absolut sehenswerter Film ist, der weit aus dem Einheitsbrei herausragt und den man als einen der wichtigeren Beiträge der letzten Zeit durchaus gesehen haben darf.
9/10 - hat Spaß gemacht.