Ein ungewöhnlicher Film. Keine Standard Horrorkost sondern eher eine Art Mystery Fake-Dokumentation mit einer Reihe von parallelen gestellten Interviews und gelegentlicher Filmhandlung im Stile von Blair Witch Project und dessen jüngerer Epigonen wie zum Beispiel .Rec und Paranomal Activity.
Die 16-jährige Alice Palmer ertrinkt im örtlichen Stausee. Die Famile erlebt eine Menge von merkwürdigen Geschehnissen und Alice taucht auf zufällig geschossenen aber auch geplanten Bildern und Aufnahmen mit Kamera und Handy immer wieder schemenhaft auf. Ein Parapsychologe wird hinzugezogen und er versucht dem Geheimnis auf den Grund zu kommen.
LAKE MUNGO hat seine Stärken durchaus in den leisen Passagen in den man durch Zoom auf die scheinbar zufälligen und später geplanten Photos immer wieder Ihre Gestalt sieht und dadurch der Scare-Faktor deutlich steigt und man sich im Gedanken ausmalt was wohl der Hintergrund von all dem Geschehen ist, Dies wird hier natürlich nicht verraten. Alice's Schicksal wird somit extrem interessant und man möchte durchaus mehr wissen.
Laute Schock-Passagen vermisst man vergeblich, diese würden auch gar nicht in das Konzept des Films passen. Hin und wieder schaffen es die Familienmitglieder mit Ihrem Leid über den Tod des Kindes/Schwester usw. und im Kontext des Schreckens Ihres "Wiederauftauchens" auch authentisch zu wirken. Allerdings sind das wenige Momente. Überwiegend sind die Interviews mit nervigem overlay Original-Ton bewusst nicht sauber synchronisiert und viel zu langatmig und man fragt sich wann die eigentliche Handlung endlich losgeht. Doch dies passiert nicht.
Dieser Fake-Doku Charakter und die teils hölzerne Art des "Schauspielens" der Familienmitglieder stossen schon einigermassen ab und somit kann einem der Film nicht wirklich gefangen nehmen und seine durchaus vorhandenen guten Mystery-Grusel Akzente noch mehr vertiefen. Für Fake-Doku-Grusel-Komplettisten sicherlich einen Blick wert, aber wer auf Overground-Look und hochwertige Ausstattung zum einen oder auf heftigen Gore-Einsatz zum anderen steht der sollte sich bewusst von diesem doch immerhin mutigen Werk abwenden.
5/10 Punkten