Im Zuge des Remake-Wahnsinns musste natürlich auch Wes Cravens Rape&Revenge-Klassiker dran glauben. Die Story ist so ziemlich die gleiche. Zwei junge Gören landen beim Versuch Gras zu kaufen in einem schmierigen Motelzimmer, das eine Bande gemeingefährlicher Krimineller bewohnt. Da der Boss der Bande frisch aus dem Knast ausgebrochen ist und dabei ein paar Bullen umgenietet hat, kann man nicht riskieren die Mädels laufen zu lassen und kidnappt sie kurzer Hand. Wie im Original fährt die Gang mit ihren Geiseln in einen nahe gelegenen Wald, wo erst vergewaltigt und dann gemordet wird. Dies fällt fast fieser als im Klassiker von 1972 aus. Die eine junge Dame bekommt zweimal richtig fies ein Messer in den Bauch. Die andere missbraucht, was vom Härtegrad her fast an IRREVERSIBLE herankommt. Dann alles wie gehabt. Weil die Karre nicht mehr will und das Wetter umschlägt, sind die Gauner gezwungen um ein Nachtquartier bei einem im Wald wohnenden Ehepaar zu bitten. Wie's der Zufall so will, sind die beiden ausgerechnet die Eltern eines der Mädchen. Als diese herausfinden, was ihre Gäste ihrem Augenstern angetan haben, erwacht in den braven Bürgern der Splattergott...
Das Remake zu LAST HOUSE ON THE LEFT wirkt glatt gebügelt und weitaus weniger sleazig wie das Original von Wes Craven. Dennoch mit einigen saftigen Gore-Einlagen bestückt, die im Zuge von populär gewodenen Torturepornos wie SAW und HOSTEL én vogue sind und einfach zu jedem Horrorfilm dazugehören. Besonders dick bekommt Nebendarsteller Aaron Paul, wohl besser bekannt als Meth-Koch-Azubi Jesse Pinkman aus BREAKING BAD, sein Fett ab. Er bricht sich ganz übel die Nase, wird in einem Spülbecken ertränkt, zerschreddert sich die Hand im Müllschlucker und bekommt einen Hammer in den Kopf. Aua! Die Kettensägenszene, für die das Original berühmt berüchtigt ist, wird durch eine Mikrowellen-Folterung ersetzt. Die daraus resultierende Kopf-Platz-Szene kommt zwar nicht ganz an die explodierenden Schädel aus SCANNERS, WILD AT HEART oder MANIAC heran, kann sich aber durchaus sehen lassen und rundet den Rachefeldzug formschön ab.
LAST HOUSE ON THE LEFT ist ein aalglattes Hollywood-Remake mit einer Prise Splatter, wie es TEXAS CHAINSAW MASSACRE, HOUSE OF WAX und THE HILLS HAVE EYES auch sind. Im Original fiel die Gewalt wahlloser und brachialer aus. Im Remake sind dafür die Darsteller hübscher.
Fazit:
Ganz nett und im Grunde eines der besseren Remakes, wenn auch ohne Seele und Esprit.