Ein Gutes hat der aktuelle Remake-Wahn ja: Bald sind alle Klassiker, Pseudoklassiker und Antiklassiker abgearbeitet und Hollywood muss sich wieder etwas Neues einfallen lassen.
"Last House on the Left" gehört in der aktuellen 2009er-Version defintiv zu den eher unnötigen Vertretern seiner umstrittenen Zunft. Lebte Wes Cravens kultige Vorlage aus den 70ern neben der seinerzeit verstörend-innovativen Geschichte vor allem vom solide einfangenen Konventionsbrecher-Zeitgeist, so kann man über das Remake des neuen Jahrtausends im Prinzip nur sagen: Dröger Rape & Revenge Torture Porn von der Stange.
Aus ihrem zeitlichen Kontext gerissen holt die eindimensionale Story um zwei geschändete Teens und auf Blutrache sinnende Eltern niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Auch das Drehen an der publikumswirksamen Goreschraube verpufft im Angesicht inbesondere des modernen französischen Horrorkinos eher unbemerkt.
Was bleibt ist ein handwerklich solide runtergekurbelter, letztlich gar nicht mal sonderlich harter oder gar schockierender Horrorstreifen mit recht langer Anlaufzeit. Für Kenner des Originals gibt er sich erwartungsgemäß weitesgehend spannungsfrei und glattgebügelt, man könnte auch sagen "gepimpt" für das jugendliche "U20"-Publikum von heute.
Die unbekannten Schauspieler machen ihre Sache immerhin noch recht gut. Monica Potter hat schon in "Saw 4" erste Genreerfahrung sammeln dürfen.
Fazit: Für den Kenner leider bestenfalls Durchschnitt. Die ordentliche technische Umsetzung durch Nobody Dennis Iliadis rettet "Last House on the Left 2009" gerade noch so ins Mittelmaß...