The Last House on the Left (2009)

Nach Bergmans Jungfrukällan und Cravens '72er Version haben wir es hier nun, im Zuge der nicht aufhören wollenden Remake-Welle ''klassischer'' Horrorfilme, mit der aufpolierten Hollywood-Hochglanz-Variante einer schwedischen Legende aus dem 14. Jahrhundert zu tun.

Inhaltlich orientiert sich die 2009er Version also ganz klar an Cravens Film und variert dabei nur einzelne, kleinere Passagen. Die junge Mari macht mit ihren Eltern Urlaub in ihrem Ferienhaus am See. Gemeinsam mit ihrer alten Freundin Paige wird sie von einer Bande entflohener Verbrecher entführt. Paige wird dabei ermordet und Mari brutal vergewaltigt. In der Annahme auch Mari sei tot, quatiert sich die Gang bei deren Eltern ein. Als Mari sich Nachts schwer verletzt zum Haus der Eltern schleppt, erkennen diese, wen sie da über Nacht bei sich aufgenommen haben. Im Folgenden kommt es dann zu einem brutalen Showdown zwischen den Eltern und den Peinigern ihrer Tochter.

Leider ziehlt die Umzetzung klar auf das zahlungswillige, junge Publikum, dass von Cravens Film höchstens mal den Titel gehört hat. Der dreckige, manchmal auch unkonventionelle Stil des ''Orginals'', der irgendwie auch ein Spiegelbild der amerikansichen Gesellschaft zu jener Zeit war, fehlt vollkommen. So können weder die Vergewaltigung noch die Gewaltexzesse am Schluss wirklich schocken, denn der ganze Look ist so aalglatt und austauschbar wie in jedem anderen Hollywood-Horrorfilm. Auch das Happy-End (Mari überlebt, der junge Böse ist eigentlich doch nen Lieber) ist, trotz aller gezeigter Brutalität, so typisch Mainstream das es weh tut. Ganz zu schweigen von der völlig deplazierten und saudummen Mikrowellenszene.

So bleibt unter dem Strich wieder einmal nur ein Remake das die Welt nicht braucht, solide Produziert, das dem Stoff aber nichts Neues hinzufügt, stattdessen mit harter Gewalt punkten will und das bei der angestrebten Zielgruppe damit sicher auch wird. Ein guter Film ist das ganze dadurch aber noch lange nicht. Als Remake des Craven-Films gerade noch 4/10. Als eigenständiger Film gerade noch 6/10. Macht insgesamt gerade noch (5/10)