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So sollte ein Remake aussehen…29.08.2009

Das Original, obgleich wohl ein Klassiker des Terrorfilms, habe ich nicht gesehen. Ich kann mit Filmen, die vor dem Jahr 1980 gedreht wurden, einfach nichts anfangen, Klassiker hin oder her. Auf der anderen Seite sehe ich die grassierende Remakewelle auch mit einem weinenden Auge, zeigt sie doch, daß den Herren Autoren in Hollywood nichts mehr einfällt. Alle Horrorfilme, die sich einen Namen gemacht haben, wurden in den letzten Jahren neu aufgelegt, bis auf „Nightmare“…aber da dieser Film hier auch aus dem Oeuvre von Wes Craven stammt, ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis wir die neue, verbesserte Version von Freddy Kruger zu sehen bekommen. Doch eines darf man sagen…im großen und ganzen sind die Remakes allesamt keine schlechten Filme, und wenn ein Film so gut gelungen ist wie dieser hier, dann ist es letztlich egal, ob Remake oder nicht, zumal…ich kenne ja das Original nicht.

Hier also hat ein Mädel wieder einmal Pech im Leben, denn zusammen mit Ihrer Freundin Page gerät Mary in die Hände der Familie Krug, der Vater gerade frisch der Polizei entflohen und alle reichlich skrupellos – bis auf den Sohn Justin, dem das Treiben seines Vaters nicht wirklich gefällt. Schnell ist klar, daß die Krugs keine Gefangenen machen, Vergewaltigung ja, das schon, aber Zeugen? Mary wird für tot in einem See treiben gelassen, und die Krugs suchen direkt danach Unterschlupf vor einem Unwetter in einem abgelegenen Haus, in dem ein Ehepaar sie freundlich aufnimmt. Doch dieses Ehepaar sind die Eltern von Mary, an denen es jetzt ist, Rache zu nehmen für die geschändete und schwer verletzte Tochter. So sehen wir ein dramatisches Finale, in dem die Eltern über sich hinauswachsen – und die Sache zu Ende bringen.

Harter Stoff, sauber inszeniert, von Anfang an spannend und düster. Der ganze Film badet in dunklen Tönen, die famos zur Tristesse des Geschehens passen. Man verzichtet auf all zu extreme Blutbäder, hier darf an vielleicht einen Trend festmachen, es geht wieder ein klein wenig dahin, die Schraube der graphischen Gewalt ein bißchen zu lockern. Das heißt aber nicht, daß es hier zimperlich zur Sache geht, nein, aber es gibt keine unnötigen Folterarien. Gut so, denn die Story ist böse genug, und die Familie Krug gehört nicht zu den Menschen, die man in sein Haus einladen würde. Der Film ist bis zum derben Finale äußerst konsequent und wirft die Frage auf, wie weit man selbst gehen würde, wenn einem Angehörigen Übles widerführe…und man darf abschließend festhalten, daß Amerika immer noch nicht zu meinem bevorzugten Urlaubszielen gehört, denn laut Kino lauert der Tod dort echt überall…8/10.

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