Ein junges Mädchen möchte zusammen mit ihren Eltern einige schöne Tage in ihrem Ferienhaus verbringen. Kaum angekommen, düst das junge Ding los, um eine alte Freundin an ihrem Arbeitsplatz (einem Supermarkt) zu besuchen. Dort plauschen sie ein wenig, und lernen einen struppigen jungen Kerl kennen, der angeblich Marihuana zum Verkauf anbieten kann. Das lassen sich die jungen Dinger nicht 2 Mal sagen, und dübeln erstmal einen im Motelzimmer des jungen. Das ganze macht aber nur so lang Spass, bis sein Vater inklusive Freundin und Onkel ankommen, die bundesweit wegen Raubüberfällen gesucht werden. Kurzerhand kidnappen sie die 2 Mädchen, und fahren durch den Wald, in dem sich auch da Ferienhaus des einen Mädchens befindet. Diese versucht zu flüchten, was ihr jedoch nicht gelingt. Ihre Freundin wird abgestochen, sie wird vergewaltigt und dann, während sie versucht schwimmend zu entkommen, erschossen. Die junge Vergewaltiger Crew sucht Unterschlupf im Haus des vergewaltigten Mädchens. Schnell wird klar, was passiert ist, und die Eltern sinnen auf Rache.
Zunächst einmal eins im Voraus: Ich bin kein Freund von diesen neuen Hollywood Remakes von Kult-Splatterfilmen. Texas Chainsaw Massacre war durchschnitt, Dawn of the Dead eine absolute Frechheit, und Halloween war die blendende Ausnahme. Doch dieser Film hat mich wirklich sehr überzeugt. Der Film von Wes Craven dürfte ja EINSCHLÄGIG bekannt sein, und aufgrund der Thematik (Vergewaltigung) und des sleazigen Charakters des Originals (den man wohl kaum in einem Hollywood Film brigen könnte), stand ich dem Film äußerst skeptisch gegenüber, liess es mir jedoch nicht nehmen, ins Kino zu gehen.
Und dann kam die große Überraschung: Das Remake ist bei weitem besser, als das Original. Klar, ich mag das Original, aber dort, wo das Original seine Schwächen hatte, trumpft das Remake auf:
1.) Die Charaktere sind besser. Während Krug im Original einfach nur ein eindimensionales Arschloch war, wird er hier als partiell freundlicher und sogar sympathischer Mensch gezeigt, was ihn in meinen Augen noch undurchschaubarer und gefährlicher macht. Sadie ist nicht mehr so abgedreht nervig, und wird als sehr kaltherzig und soziopathisch dargestellt. Der Onkel (im Original: Weazle) ist ein immer geiler Perversling, was er im Original auch war, doch hier ist er noch glaubhafter dargestellt worden.
2.) Es wird mehr auf den Sohn eingegangen, der eigentlich ein guter Kerl ist, der unter seinem Vater und dessen Anhang stark leidet. Sehr interessant!
3.) Der Showdown ist länger und besser! Dadurch, dass der Showdown schon nach sehr kurzer Zeit seinen Lauf nimmt, entsteht viel mehr Spannung und Athmosphäre. Desweiteren macht es den Film durchaus stimmiger.
4.) Die Vergewaltigungsszene: Dies war der Grund, warum der alte Film seinen Ruf bekam. Die Mädchen wurden aufs äußerste degadiert und zur Sau gemacht. Dies ist im neuen ein wenig anders. Es fehlen zwar Szenen wie das Einritzen des Namens in die Brust der einen Frau, und das in die Hose machen, dafür ist im neuen Teil der Tod des einen Mädchens härter, und die Vergewaltigung realistischer dargestellt. Dass Krug seinen Sohn zwingen will, eine seiner neu gewonnen Freundinnen zu vergewaltigen, und man kurz sieht, wie Blut am Bein der Vergewaltigten herunterläuft. Sehr gut und hart gemacht!
5.) Splatter: Klar, man kann bei dieser Hollywood Produktion, welche ungekürzt in unserem Kinos läuft nicht direkt von Splatter sprechen, doch das konnte man beim Original auch nicht. Doch auch hier hat das Remake die Nase vorn. Leute bekommen ihre Flossen in den Müllschlucker gesteckt, ein Hammer wird in einen Kopf geschlagen, Ein Kopf wird in einer Mikrowelle zum platzen gebracht (!), jemand bekommt ins Auge geschossen und man sieht eine äußerst kaltherzige Erstechung mit anschliessendem Verbluten.
Es gibt auch einige grundlegende Änderungen in der Storyline, die den Film wohl etwas kommerzieller und vermarktbarer machen sollen, doch auch diese haben mich nicht wirklich gestört.
Klar, es gibt viele Leute, die ein Remake automatisch schlecht finden, und jede Änderung, egal wie gut sie auch sein möge, kritisieren, aber neutral betrachtet muss man nunmal sagen, dass der alte Last House einige gewaltige Schwächen hatte, die hier fast restlos ausgebügelt wurden.
Fazit: Äusserst guter und (für eine Hollywood Produktion) ungewöhnlich harter Rape & Revenge Streifen, der blendend unterhält, und gegenüber dem Original eine Steigerung darstellt. Klare Empfehlung, auch für die hard Fans des alten Filmes!