Review

Dieser Film stellt das gleichnamige Remake von Wes Craven´s 1972 abgedrehten Horrorfilm dar.

Man kann ja von Remakes halten, was man will - ich bin einer der PRO-Seite (ja ich weiß, BUUUHHH), und bin froh, wenn ein Film zeitgemäß abgedreht wird, bzw. bin ich auf die "neue" Interpretation gespannt, was dem Drehbuchschreiber und dem Regisseur im Kopf rumschwebten.

Im Falle von "Last House on the Left" kann ich nicht meckern, Craven´s Schocker mag vielleicht ein Klassiker sein, da er einen wichtigen Beitrag zum Rape & Revenge-Genre (Vergewaltigung-Rache) beigetragen hat, - aber leider haut das Original heute höchstens noch Nostalgiker bzw. Film-Fetischisten vom Hocker.

Die Story blieb jedenfalls (weitgehend) die gleiche:

Familie Collingwood (bestehend aus Papa "Tony Goldwyn", Mama "Monica Potter" und Tochter Mari "Sara Paxton") machen Ferien im abgelegenen Seehaus. Da die Familie früher öfters schon da war, besucht Mari ihre altbekannte Freundin Paige (Martha Maclsaac - was für ein scheiß Name), die mittlerweile in einem Supermarkt arbeitet. Auf der Arbeitsstelle antreffend lernen die beiden zufällig den schüchternen Justin (Spencer Treat Clark), der unbedingt ein Päckchen Zigaretten zum Qualmen will. Nach Hick-Hack, Gespräche über Merkel-Gesetze über´s Rauchen und etwas Flirten landen alle drei schließlich im Motel von Justin, der den beiden Schicksen ein paar Joints als Dankbarkeitsleistung verabreicht. Wäre auch alles gut und schön. Nur hat Justin ´nen Vater Krug (Garret Dillahunt) , der, sagen wir mal, "leicht" zu aggresiven und kriminellen Handlungen neigt und ein Trio anführt, dass aus seiner Bums-Nixe Sadie (Riki Lindhome) und seinem Bruder Giles (Joshua Cox) besteht, die alle drei zu früh ins Motel "nach Hause" kommen - zumal wegen Mord auf der Flucht sind, und Zeugen schon mal gar nicht gebrauchen können.
Im Endeffekt werden beide Mädchen als Geisel genommen und auf dem späteren Weg missbraucht - dieses Matyrium überlebt nur Mari schwerverletzt, die sich mit allerletzter Kraft zum Ferienhaus der Eltern retten kann.
Da der Wagen der Gangster muhli ist, entkommt das Trio mitsamt Sohn Justin nur per pedes der Polizei. Das nächstgelegene Haus ist, zufälligerweise in der Einöde der Waldlandschaft, natürlich das Ferienhaus der Collinwoods´. Anfangs nichtswissend, nimmt die Familie die vier bei sich auf und verarztet sie. Doch als die Tatsache ans Licht kommt, dass es sich nicht um Unfallopfer sondern um Verbrecher handelt, die zu dem ganzen die Tochter vergewaltigt und beinahe umgebracht haben, kennt die Selbstjustiz keine Gnade mehr.

Zugegeben, der Kino-Eintritt hat sich nicht wirklich gelohnt, außer dem Auto-Crash anfangs (der leider schon zig-mal kopiert wurde), sackte mir nichts zwischen die Beine. Zu routiniert, zu straight, ohne irgendwelche Höhepunkte was Splatter, Schockmomente, Spannung anbelangt, oder nach viel $$$-Mille aussah, kommt nichts vor. Das Remake ist einfach ein Film für ´nen Sack für zwischendurch und mit Sicherheit lohnenswerter, wenn man ihn im Heimkino sehen kann. Nicht, dass "Last House on the Left" ein schlechter Film wäre, aber es lohnt sich für einen Kino-Besuch nicht wirklich, da die eindringenste Szene, die Vergewaltigung, auch auf der Heimleinwand genauso gut rüberkommt. Das Remake beginnt nach 5 Minuten Towahobu als ruhiger, mit schönen Bildern stimmungsvoll untermalten Film, der permanent Spannung aufbaut - und auch - Blutgelüste beim Zuschauer leckt, wann das "Pack" endlich ihr Fett weg bekommt.

Neu ist diese Rolle des Sohnes, die im Original nicht vorkam und auch im Remake keine größere Rolle spielt, außer dass er einen entscheidenen Hinweis der Familie gibt, die aber erst nach der Gewissheit der auftauchenden Tochter, anfängt "Rambo" zu spielen, bringt die Rolle null komma nichts. Nicht, dass diese Neuerung weh tut, sie wirkt einfach nur völlig deplaziert, als wäre "Justin" von Mutter Theresa aufgezogen worden, während sein Vater mit den Hanteln im Knast ein paar Häftlinge kalt gemacht hat.

Die Rollen sind alle solide runtergespielt, aber keiner will sich so richtig davon rausheben. Dillahunt als Bösewicht bleibt nur als TV-08-15-Wichtel im Hirn, sein Bruder, der (man muss ja mit der Zeit gehen und schreiben) nur den einen verruchten Gesichtsausdruck hat, als hätte er ´ne Palette Red Bull Cola gesoffen oder auch bitchy Crap Slut Riki Lindhome aka Sadie, die ihrem Freund beim Bumsen zusieht, als wenn es was normales wäre, machen alle keine Performance ihres Lebens. Die Eltern bleiben bleich, tauen erst beim Racheakt auf und kommen in Wallung. und die beiden Mädels, die geschändet werden, naja, für die gilt dasselbe. Also, nix , was wirklich schlecht ist, aber auch nicht, was irgendwo beim Zuschauer im Hirn steckenbleiben würde. Eben nur solide und ausreichend für solch einen Rape&Revenge-Happen für zwischendurch.

Score-mäßig war dagegen schon eher das obere Mittelmaß erreicht: Von langsamen Piano-Streichern - die nachdenklich machten bzw. den Zsuschauer mehr ins Geschehen reinziehen, bis hektisch, treibendem Score der gesitzt hat, war alles vertreten.

An Brutalitäten steht an allererster Linie die Vergewaltigung. Ein Gore-Fest ist "Last House on The Left" mit Sicherheit nicht geworden, aber trotzdem gibt es hier und da kleine "Nettigkeiten" zu betrachten. Das böse Trio, dem man natürlich den grausamsten Tod herbeiwünscht bleibt es solala: Ohne zuviel zu verraten: Sie bekommen das, was ihnen zusteht, nur einer der dreien hätte man besser lösen können als mit ´nem langweiligen Head-Shot.

So, alle Punkte durch ?!? Ich hoffe doch.

Im Ganzen ist das Remake "Last Hosue on the Left" von Dennis Illiadis (fast) das geworden, ws sich Poppcorn-Fresser wie ich sich von so einem Film wünschen. Es wurde zwar einiges an Potential verschenkt, aber es bleibt bei einem netten, fiesen Thriller, den man sich mal geben kann!

7/10

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