Review

Manchmal muss ich mich über unsere geliebte FSK und unseren Zensurstaat schon sehr wundern. Gibt es hier eigentlich ein erkennbares bzw. sinnvolles System der Zensur? Nein, es ist wohl reine Willkür und vor allem Inkompetenz die hier immer wieder für Überraschungen sorgt, manchmal sind diese eben von positiver und manchmal von negativer Natur. Wie auch immer, das so ein abgrundtief gemeines und fieses Filmchen wie "Last house on the Left" bei uns ungekürzt im Kino läuft grenzt für mich nach meinem gestrigen Kinobesuch schon an ein echtes Wunder.

Last House ist einfach nur brutal, mitreißend und vor allem spannend in Szene gesetzt und hat mich auf Grund von geringen Erwartungen ordentlich vom Hocker gehauen. Sehr gute Darsteller, toller Score, kompetente Kamerafahrten und eine mitreißende Story machen den Film zur bisher größten positiven Überraschung diesen Jahres. Trotz der Tatsache, das man sich hier sehr nah am Original orientiert hat, war diese Neuinterpretation ein voller Erfolg und donnert einfach nur bitterböse in die Magengrube. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass der Film schon fast die Qualität der letzten französischen Streifen a la "Inside" erreicht. Vielleicht liegt es einfach nur am aufwühlenden Thema des Films, aber ich für meinen Teil war gestern ordentlich bedient und kann nur sagen, dass dieses Remake einen nahezu perfekten Eindruck hinterläßt und sich deutlich von anderen unzähligen Neuverfilmungen abhebt.



Fazit: Ein wirklich böser Film, der einschlägt wie eine Bombe und Genrefans verdeutlicht, das ein Remake nicht immer von der Stange kommen muß sondern sogar ein Original in den Schatten stellen kann. Mag sein, dass Nostalgiker von diesem Machwerk nicht besonders angetan sind, aber dieses mal liegt meiner Meinung nach ein klarer Sieg für moderne Technik und einen dazu talentierten Regisseur vor.



9/10

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