Black Dynamite (2009)

Doppelter Sexpresso

Wie es „Hip Hop Hood“ und „Ghettobusters“ in den Jahrzehnten vor ihm taten, nimmt sich „Black Dynamite“ rotzfrech und technisch erstaunlich authentisch dem „schwarzen Kino“ bzw. genauer dem Blaxploitation-Stil (der 70er) an - und liefert ab! Mit einem überragenden Michael Jai White als titelgebender Übermann, den der Mord an seinem Bruder in eine höchstrangige Verschwörung führt - von seinen Ghettos über eine Kung-Fu-Insel bis zum finalen Duell mit dem Präsident im Weißen Haus… Wow! 

Schwarz & stark

„Black Dynamite“ geht auf keine Kuhhaut - egal ob schwarz, weiß oder lila! Er treibt den Gedanken des Blaxploitation-Kinos auf die Spitze und darüber hinaus. Er hat ein paar der bescheuertesten Sprüche überhaupt. Einige bekannte Gesichter des Black Cinema. Ein Partyfilm durch und durch. Wer spätestens beim Finale im Weißen Haus vor Lachen nicht auf dem Kreuz liegt, dem ist nicht mehr zu helfen. Gerade mit Bier und Kumpels. „Black Dynamite“ ist auch meisterlich darin Szenen, Witze und Momente viiiiel zu lange zu ziehen, sie fast zu Antiwitzen verkommen zu lassen. Kommt natürlich im O-Ton am besten. Eigentlich gibt’s zum O-Ton gar keine Alternative, selbst wenn auch die deutsche Synchro ein paar Zoten raushaut. Jai White ist die perfekte Besetzung. Ein paar seiner Kämpfe und Kicks hier können sich sogar sehen lassen. Die meist textilfreien Damen erst recht. Der Soundtrack ist on point. „Dolemite“ und Co. werden wunderbar überzogen und durch den Kakao gezogen - aber nie respektlos und total daneben. Man lacht hier deutlich eher mit dem Subgenre als über es. Und das ist gut so. Allein das Ziel der Bösewichte hier ist dermaßen krass und konsequent und bescheuert, dass man nur seinen Hut ziehen kann. „Black Dynamite“ ist chaotisch gut! 

Fazit: köstliche Blaxploitation-Satire im Grindhousestil, die Ton und Action von „Shaft“ bis „Superfly“ exzellent aufgreift, ins Extrem überdreht und einfach massiv gut unterhält. Kopfschütteln, Staunen und Lachflashs wechseln sich ab im Minutentakt. Kurios und köstlich. Black Dynamite lässt's krachen!