Review

Erwartet hatte ich hier keine Parodie, sondern eher eine Wiederbelebung des Blaxploitationfilms. Doch stattdessen ziehen Michael Jai White (Undisputed 2, Blood and Bone), Scott Sanders (The Last Bandit) und Byron Minns (Undisputed, Double Bang) das exklusive Genre der 70er Jahre durch den Kakao. Der Filmtitel ist auch gleichzeitig der Name unseres Helden, was an "Shaft, Foxy Brown" oder auch "Superfly" erinnert. Mit seinen 80 Minuten Laufzeit ist "Black Dynamite" auch eine unterhaltsame Angelegenheit und huldigt auch in einigen Szenen den großen Vorbildern. Doch ich bin kein großer Freund von Parodien und kann mit dem oft überzogenen Humor nicht viel anfangen.

Der ehemalige CIA-Agent Black Dynamite (Michael Jai White) will den Tod seines Bruders rächen, der verdeckt für die CIA ermittelte und einem Gangstersyndikat auf die Spur kam. Die schrecken nicht mal davor zurück, ihre Drogen an kleine Kinder zu verkaufen. Außerdem haben sie das neue "Anaconda Malt Liquor" mit einem speziellen Elixier vermischt, welches allen schwarzen Brüdern den Penis schrumpfen lässt. Black Dynamite beschließt die Organisation zu zerschlagen und die Stadt zu säubern. Leider reicht der Einfluss der Organisation bis in die höchsten Ebenen.

Die Bildschärfe schwankt und es darf sogar mal ein Mikro vor der Linse baumeln. Der Blaxploitationfilm war alles andere als perfekt und noch nie ganz ernst zu nehmen. Doch genau das zeichnet ihn auch aus und "Black Dynamite" ist in Punkto Optik auch wirklich gelungen. Dieser sleazige und körnige Look, die Farbkombinationen von denen man teilweise Augenkrebs bekommt, die oft lächerlichen Frisuren, hier hat man wirklich detailgetreu gearbeitet. Nebst dem gelungenem Score ist die Optik auch das größte Plus von "Black Dynamite". Eine Story ist erwartungsgemäß so gut wie nicht vorhanden. Dynamite will Rache für den Tod seines Bruders und gleichzeitig das Syndikat ausheben, welches neben Smack auch den neuen "Anaconda Malt Liquor" gepanscht hat. Man will hier gleich alle Schwarzen ausrotten, das Penisschrumpfelixier ist da nur der Anfang. Doch das alles ist eh nur Nebensache, denn unser Held karrt hier von Ort zu Ort, um sich dort mit seinen Kontrahenten Gefechte aller Art zu liefern. Hier gefallen besonders die Kloppereien, welche zwar durchweg zu kurz geraten sind, aber es darf auch Whites horentes Können zum Einsatz kommen. Die Lieblingswaffe von Dynamite sind Nunchucks, die er stets bei sich hat.

Auch bei den Shootouts geht es schön unrealistisch zur Sache, da wird Dynamite von einer ganze Salve frontal getroffen, bekommt aber nur eine Kugel ab. Hingegen sitzt bei unserem Helden jeder Schuss. Hinzu kommen die prolligen Sprüche, welche damals schon eher lächerlich wirkten, auch ist Dynamite ein absoluter Weiberheld, der wirklich jede um den Finger wickelt. Doch er kann auch anders und wird sogar bei Frauen manchmal handgreiflich. Hier hat man wirklich kein Klischee ausgelassen, doch oft treibt man es selbst für eine Parodie zu weit, ein Beispiel dürfte der helfende Geist im Finale sein. Doch hier geht es Nonstop zur Sache, denn Dynamites Mission führt neben der Stadt über eine japanische Insel bis hin ins Weiße Haus. Michael Jai White hatte sichtlich Spass an dieser gnadenlos übertriebenen Darstellung, genauso seine Schauspielkollegen. Doch vielleicht hätte man in einigen Sequenzen einen Gang runter schalten können, denn weniger ist manchmal eben mehr.

Mit Parodien kann ich nicht viel anfangen und auch "Black Dynamite" kommt reichlich albern daher. Die Optik und Michael Jai White können zwar gefallen, aber man übertreibt hier dermaßen, dass es oft schon nicht mehr witzig ist. Wie gesagt, absolut nicht mein Fall.

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