Review

Tiefkühlkrach


Kate Beckinsale in eisgekühlter Gefahr - reicht das? Manchmal ja. Wir teilweise im Fall von „Whiteout“. Aber nur teilweise... Wir folgen Frau Beckinsale als coolen Cop an den vielleicht kältesten Punkt der Welt - die Antarktis. Auf Grund eines Traumas im Job freiwillig versetzt. Dort taucht in der Nähe ihrer amerikanischen Forschungsstation dann flott eine bizarre Leiche auf, die sie mit ihrer Vergangenheit, einigen böswilligen Herrschaften und einem alten abgestürzten Militärflugzeug der Russen konfrontiert...

Irgendwo zwischen „The Thing“ (natürlich ohne den Horror) und einem alltäglichen Thriller von der Stange - nur eben recht hochwertig im Look und mit Frau Beckinsale für die Herren (plus Herr Macht für die Damen und „Suits“-Fans) - das ist „Whiteout“ in Kurzform. Schon das Warner-Logo zu Beginn zeigt überdeutlich an, dass das was kommt alles andere als billig oder untere Schublade ist. Das Intro aus der Vergangenheit samt abstürzendem Militärflugzeug und Putsch unterstreicht dies nochmal. Die eisigen Landschaften und innerhalb von Sekunden (!) lebensfeindlichen Temperaturen und Schneegestöber sind (neben der sexy Kate) das absolute Highlight des Films, sehen top aus. Leider wird die generische und unfassbar schnell vergessene Geschichte der Oberfläche überhaupt nicht gerecht. Da ist einem ganz schnell egal, wer da gegen wen kämpft, wen der Sturm wegbläst und wer da erfriert. So verpuffen Überraschungen, Hintergründe, Rückblenden, Emotionen. Alles bleibt attraktive Hülle auf Eis. Ohne Interesse, ohne Spannung. Auch ohne allzu großen Längen - was jedoch nicht allzu weit nach vorne hilft, wenn einen das komplette Gerüste geschweige denn der Kern des Thrillers einen feuchten, tiefgekühlten Pups interessieren. Und bei aller Attraktivität - weder Beckinsale noch Macht sind obendrauf allzu gute Schauspieler. Doch ihr fehlendes Talent ist hier eines der kleineren Probleme, da das Script ihnen eh nichts zu tun gibt... Vertane Liebesmühe. 

Fazit: „Whiteout“ erfordert keinen Walkout - dafür sorgt allein sein gutes Aussehen, z.B. mit Frau Beckinsale on ice sehr heiss ohne Fleiß. Leider können Drehbuch und Regie mit dem feinen Look nie auch nur ansatzweise mithalten. Und das ist noch milde ausgedrückt. Streng genommen ist der Film strunzdumm und erfrierend eintönig. Dennoch: der typische Film für die Freitagnacht, den Kritiker nicht ausstehen können, das Publikum aber (gerade noch so) goutiert. Vor allem durch seinen mehr als ansehnliche Star. Manchmal reicht das. 

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