Review
von Leimbacher-Mario
Stop, oder mein Bruder pumpt!
Zwei Bodybuilding-Twins mit riesiger Vokuhila-Matte (Toupet?!) auf den Spuren von „Double Dragon“ oder Jean-Claude Van Damme?! Das konnte es auch nur Anfang der 90er geben... „Double Trouble“ ist ein klassisches Buddy(-Cop)-Vehikel: zwei muskulöse, lässige Brüder, immer mit einem kessen Spruch auf den Lippen, bei der Jagd auf Gangster, die Diamanten in Milliardenhöhe im Visier haben. Der eine Bro ein Cop, der andere steht als Dieb und Safeknacker eigentlich auf der anderen Seite des Gesetzes. Doch nun müssen die zwei optisch identischen Hünen zusammenarbeiten. Doppelter Bizeps, doppelte Dummheit, doppelte Power!!?!
„Double Trouble“ ist Actiontrash vom Feinsten. Wenn man sich überzeugende Action, brauchbare Figuren und eine einigermaßen solide Story dazudenkt (oder mit den richtigen Erwartungen an das schlefazige Werk herangeht), kann man hier sehr gut eine feuchtfröhliche Zeit haben. Die „barbarischen“ Paul-Brothers zeigen hier durchaus Charme und Spaß an der Sache, selbst wenn sie natürlich nie weitere Arnies werden und es einen Grund hatte, warum den beiden der ganz große Starruhm (außerhalb der heiligen Welt des Trash) verwehrt blieb. Dennoch tragen sie den Film, hauen den ein oder anderen (auch mal selbstironischen) Joke raus und wissen zumindest ansatzweise, wie dumm die Chose ist, dass man diesen Quatsch nie auch nur ansatzweise ernst nehmen sollte. Es ist, als ob man „Lethal Weapon“ mit einer Mischung aus Bodybuilding-Convention, Kindergeburtstag und Idiotentest kreuzt. Das ist unterste Hollywoodschublade - im besten Sinne. Wenn einer der beiden Berge eine riesige Satellitenschüssel (!) rausreißt und wie eine Frisbee in das Auto der Bad Guys wirft, spuckt man vor Freude schonmal den aktuell mundenden Schluck Bier durch die Luft. Wie die Jungs laufen ist süß, wie sie mit der Knarre um die Ecke springen grandios, wie sie sich an Kung Fu-Techniken versuchen steif aber drollig. Ausserdem pockert der Synthie-Score solide aus allen Boxen und die Mode ist „erstaunlich“. „Double Trouble“ ist eine bunte Schultüte voller sympathischem Schmarn. Wäre an den Choreos, dem Bummbumm, der Geschichte und dem Gewaltgrad ein gutes Stück geschraubt worden, hätte das hier wahrscheinlich sogar ein richtig geniales Fest werden können. So ist es ein solider Snack für den hohlen Trashzahn. Zu viel davon und die IQ-Punkte schwinden. Zu wenig davon und man hat Filme noch nie in ihrer Gänze erlebt. In Vergessenheit sollte sowas also ganz sicher nicht!
Fazit: einer der trashigsten Buddy-Actioner ever. Steroide Superzwillinge auf der Jagd nach der Diamantenmafia. Na dann: Prost!