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Häufig werden Serienkiller als Stoff für Verfilmungen verwendet. Nicht selten sind diese aber eher schlecht als recht. Wenige der Serienmörder Amerikas waren als Hauptcharakter für eine blutige Biografie geeignet. Die berüchtigsten, und blutrünstigsten waren mit absoluter Sicherheit Jeffrey Dahmer und Ed Gein. Diese finsteren Gesellen haben ihr komplettes Ausmaß von Gewalttaten derart sadistisch gestaltet, das es nie und nimmer 100%ig auf die Leinwand kommen wird. Auch die abgeleitete Gein-Bio "Texas Chainsaw Massacre"  kratzt nur etwas am wahren Grauen seines "Schaffens".

Hier haben wir es nun also mit Edmund Emil Kemper zu tun. Der gute Eddie ist ebenso ein kranker Bastard wie seine Mitstreiter. Kennt man sich mit Serienkillern aus, so wird man hier bei "Ed Kemper - Mein Freund, der Killer" bitter enttäuscht werden. Kemper Darsteller Robert Sisko hat absolut nichts mit dem "Original" gemein. Der "echte" Kemper ist ein 2-Meter Hüne mit stattlichen 150kg auf der Waage. Sisko dagegen ist eher der dünne, 175m Durchschnittstyp. Auch ist Kemper keineswegs einfältig und Introvertiert zu Werke gegangen, wie es Sisko uns weiß machen will.

Unterschiede zur Realität und Filmstory:

Im Film erzählt man uns, das Kemper vornehmlich junge Frauen tötet, post mortem sexuell missbraucht und anschließend zerstückelt. Stimmt auch alles soweit. Nur wird der hier angeschnittene Aspekt, das er dass alles tut, weil er seiner kranken, ziemlich verbitterten und bösen Mama zu sehr unterlegen ist, nicht komplett korrekt.
Natürlich war Mama Kemper ein mieses Miststück. Auch hat Kemper sie im wahren Leben umgebracht. Das war aber nicht alles. Ebensowenig wurde er als Kind nicht missbraucht.

In Wahrheit hatte Kemper wirklich eine bittere Kindheit. Das ist korrekt. Nachdem sein Vater seine Mutter verließ, kreidete sie ihm an, Schuld an ihrer Alkoholsucht und dem verschwinden des Ehemannes zu sein. Da Ed seinem Dad immer mehr ähnelte, verbannte Mami den Bengel in den Keller. Diese drakonische Art und Weise wurde damit begründet, das sein Aussehen den Schwestern nicht länger zumutbar wäre. Zudem soll er seine Geschwister sexuell belästigt haben.
Ed kam als 12-jähriger zu seinen Großeltern väterlicherseits, welche er im Alter von 15 Jahren tötete. Mit 28 Jahren kam Kemper aus der Psychatrie. In den darauffolgenden 2 Jahren tötete er 8 Frauen, darunter seine Mutter und deren beste Freundin auf bestialischte Art und Weise. Nach der Tat rief Kemper aus einer Telefonzelle die Polizei, gestand und lies sich verhaften.

Kemper wurde im Gefängnis mehrfach für Studien herangezogen. Auch verhalf er vielen Profilern zur Ergreifung anderer Straftäter. Kemper ist überdurchschnittlich Intelligent (IQ von 145) und sehr kooperativ gegenüber der Polizei, und das heute noch. Selbst Thomas Harris, Autor von "Das Schweigen der Lämmer" nahm sich seiner an, und lies sich auch unteranderem von Kemper für die Figur "Hannibal Lecter" inspierieren.

Kemper verbüst heute noch eine Haftstrafe von 8-mal Lebenslänglich. Einge Morde sind heute noch nicht komplett ihm nachzuweisen.

Hier im Film von Rick Bitzelberger wird diese grauenhafte Geschichte leider nur wenig realitätsnah abgehandelt. Wäre wohl 1. zu grausam und 2. zu umfangreich gewesen. Auch darstellerisch ist der Film alles andere als auf hohem Niveau.

Für Freunde des "Serienkiller" Themas sicherlich mal einen Blick wert, aber ansonsten ein schrecklicher Rohrkrepierer. Wirklich schade, denn Ed's Geschichte ist wirklich starker Stoff für einen Kinofilm. Die KJ-Freigabe geht allerdings in Ordnung. Hier wird nicht nur einmal ein derber Kehlenschnitt oder abgetrennte Schädel in die Kamera gehalten.

2,5/10

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