Review

„Stoic“ ist eine gleichermaßen düstere, brutale wie gefühlskalte Independent-Produktion aus dem Jahre 2009 – eine schonungslose, geradezu roh anmutende, zutiefst ungemütlich anzusehende cineastische „Tour de Force“, bei deren Konzeption und Realisierung sich der dafür verantwortliche Drehbuchautor und Regisseur Uwe Boll („Postal“/„BloodRayne“) von einem wahren Verbrechen „inspirieren“ ließ, welches sich 2006 in einer nordrhein-westfälischen Justizvollzugsanstalt ereignete, rasch unter der (von den Medien geprägten) Betitelung „Siegburger Folter-Mord“ traurige Bekanntheit erlangte sowie im Zuge seiner Aufarbeitung (angesichts der grausamen Umstände und Details des Tatgeschehens) sowohl die Öffentlichkeit als auch die ermittelnden und in der Verantwortung stehenden Behörden schockierte. Damals hatten drei junge Insassen in der Nacht zum zwölften November einen in etwa gleichaltrigen Mithäftling in ihrer gemeinsamen Zelle auf mannigfache Weise erniedrigt und gequält, bevor sie ihn letzten Endes dazu brachten bzw. zwangen, sich selbst umzubringen – und das alles über etliche Stunden hinweg sowie vom Wachpersonal im Grunde genommen unbemerkt. Eben diesem unverkennbar kontroversen Stoff hat sich nun also ausgerechnet der in so mancherlei Kreisen „berüchtigte“ Herr Dr. Boll filmisch angenommen – mit nahezu vollständig improvisierten Dialogen sowie als ungeschliffenes Kammerspiel angelegt, welches sich ausschließlich innerhalb von nur zwei (räumlich zudem stark eingegrenzten) Locations entfaltet…

Nachdem sie wegen unterschiedlicher Vergehen zu entsprechend variierenden Freiheitsstrafen verurteilt wurden, teilen sich die jungen Männer Harry (Edward Furlong), Mitch (Shaun Sipos), Peter (Sam Levinson) und Jack (Steffen Mennekes) nun schon seit geraumer Zeit eine spärlich-karge Gefängniszelle, welche für den überwiegenden Anteil der immerzu abwechslungslos ins Land ziehenden Tage jetzt (demgemäß) ihr „unfreiwilliges Zuhause“ bildet. In ihr kann man sich im Prinzip mit nicht viel mehr beschäftigen, als Bücher zu lesen, fern zu sehen, sich Storys zu erzählen oder um „Kippen“ Karten zu spielen. Verbale Sticheleien gehören dabei zum normalen Umgang miteinander und schwanken stets in ihrer Bissigkeit – wenn sich jemand z.B. beim Poker entlang der Verliererstraße bewegt, werden seine Kommentare für gewöhnlich rasch eine merkliche Stufe direkter. Inmitten einer solchen Runde befindet sich das Quartett aktuell auch gerade mal wieder: Als Mitch, der Abräumer des Abends sowie ruhigste aus ihren Reihen, irgendwann allerdings aus der Partie aussteigen will, drängen ihn seine Kameraden fortan so lange, bis er ihnen letztlich doch noch eine Revanche gewährt – bloß koppelt er diese mit dem Wetteinsatz, dass der Verlierer des nächsten Durchgangs sich dazu verpflichten muss, gleich danach eine ganze Tube Zahnpasta aufzuessen…

Ironie des Schicksals ist es dann aber, dass ihn just in diesem Moment das Glück verlässt, worauf er sich im Anschluss jedoch (trotz seiner Niederlage) beharrlich weigert, die vereinbarte Wettschuld zu begleichen – stattdessen versucht er sich mit Zigaretten „freizukaufen“ und zieht sich schweigsam auf sein Bett in einer Ecke des Raumes zurück. Erwartungsgemäß kommt dieses Verhalten bei seinen Kameraden nicht sonderlich gut an: Stetig gedeiht ihr Ärger mit jeder verstreichenden Minute – bis sich die aufgestaute Wut schließlich abrupt entlädt, als Harry plötzlich mit einem in einem nassen Handtuch einwickelten Stück Seife auf Mitch einzuschlagen beginnt, welcher gleich danach von Peter und Jack geschnappt sowie von ihnen daraufhin (mit vereinten Kräften) dazu gezwungen wird, die Paste hinunterzuwürgen. Als dies geschehen ist, beruhigt sich die Lage (vorerst) für einen kleinen Augenblick – bis ihn Peter auf einmal dazu zu bringen versucht, etwas zu trinken, dass er ihm auf die Schnelle zusammengemischt hat. Gegen das Dreiergespann stehen seine Chancen denkbar schlecht, der Notknopf an der gegenüberliegenden Wand scheint geradezu unerreichbar, fortwährend erhöht sich der auf ihn einwirkende Druck – also gießt sich Mitch (im zweiten Versuch) die um „unklare Zusätze“ ergänze Flüssigkeit irgendwann doch noch hinunter, nur um sich infolge dessen (aufgrund der in seinem Körper hervorgerufenen Reaktion) übergeben zu müssen. Von da an eskaliert die Lage umfassend: Im Laufe der Nacht wird er vollends zu einem (physisch wie psychisch) hilflosen Opfer ihrer sich permanent steigernden Launen, Neigungen und Misshandlungen…

„Stoic“ eröffnet in Gestalt einer bewusst ästhetisierten Sequenz, im Zuge derer sich Mitch wortlos aus seinem Bett erhebt, sich ein Laken um den Hals bindet und sich dann mit diesem an den Gitterstäben des Zellenfensters erhängt – im Lichte des (von hinter ihm) hereinstrahlenden Mondes. Durch diese Form des Einstiegs ist der Ausgang der einem ja erst noch konkret bevorstehenden Ereignisse (unabhängig des individuellen Publikums-Vorwissens) von Anfang an also kein Geheimnis mehr bzw. wird gar nicht erst als ein solches behandelt. Zugunsten einer ungeschönten, fast dokumentarisch anmutenden Stimmung und Optik haben die Verantwortlichen bei der weiteren Präsentation der Handlungsentfaltung allerdings auf derartige stilistische Mittel verzichtet – und schon bald erkennt der Zuschauer auch, warum sich dieser „so einiges vorwegnehmende Prolog“ in jener speziellen Weise von dem Rest unterscheidet, denn tatsächlich spiegelt das eingangs Gezeigte (in etwa) bloß die von Harry, Peter und Jack unmittelbar nach dem „Vorfall“ zu Protokoll gegebene Aussage wider. Rasch stellt sich jedoch heraus, dass ihr gemeinsames Statement nicht unerheblich von der Wahrheit abweicht: Ursprünglich war es nämlich ihr (berechnender und nicht besonders gut durchdachter) Gedanke gewesen, aufgrund der „erlittenen emotionalen Auswirkungen des Miterlebens des Suizids ihres Zellengenossen“ in eine medizinische Einrichtung eingeliefert sowie infolge dessen gar früher entlassen werden zu können – ein Plan, den bestimmte (u.a. bei der routinemäßigen Untersuchung des Leichnams) zutage geförderte Faktoren allerdings ziemlich schnell zunichte machen…

Der inspiriert gewählte narrative Aufbau des Films besteht sowohl aus der Story-Gegenwart, welche nach Mitch´s Tod angesiedelt ist und im Rahmen derer die drei Zeugen Schrägstrich Täter von den Behörden in einem Vernehmungszimmer befragt werden, als auch aus Rückblenden, die einem auf diesem Wege das in jenen verhängnisvollen Stunden tatsächlich Geschehene offenbaren. Als zweifellos gelungen und ersprießlich erachte ich zudem die Entscheidung, die Verhör-Führenden weder zu zeigen noch ihre gestellten Fragen akustisch einzuspielen – so sind die preisgegebenen Schilderungen im Prinzip als kommentierende Monologe zu vernehmen, reichern die gezeigten Handlungen mit Hintergründen an und verraten parallel dazu viel über die Einstellungen und Denkweisen der Partizipanten. Verschiedenartige Lügen, Verleugnungen, Beschuldigungen, Ausflüchte und Erklärungsversuche wechseln sich ebenso regelmäßig ab wie wiederkehrend kommen und gehende Momente der Wut, Verachtung, Gleichgültigkeit, Angst und vereinzelt gar Reue – ein Rest an Unsicherheit, wieviel davon tatsächlich echt und ernst gemeint ist, also nicht bloß zum Eigenschutz vorgeschoben wird, bleibt allerdings zu jeder Zeit bestehen. Zumindest zeigen die Berichtenden in diesen Phasen „menschliche“ (zum großen Teil auch durchaus nachvollziehbare) Regungen, während sie Mitch gegenüber irgendwann schlichtweg nur noch ein weitestgehend inhumanes, gefühls- und seelenloses Verhalten an den Tag legten. Unabhängig der allgemeinen (zweifellosen) Schuld aller, kristallisiert sich schrittweise heraus, dass sie jeweils mit unterschiedlichem Gewicht involviert waren: Inwieweit man als Betrachter diese Aspekte aufgreift, abwägt und bewertet, was im Übrigen zugleich für diverse andere (eigentlich unweigerlich mit zu berücksichtigende) Umstände gilt, wie etwa der zum Tragen kommende „Gruppenzwang“ oder zusätzliche umgebende Bedingungen (á la die Haftverhältnisse an sich), muss wohl jeder selbst für sich entscheiden – nur machen es einem die gebotenen (schwer verdaulichen) Images beileibe nicht einfach, über die vorhandenen vordergründigen Elemente (inklusive der unvermeidbar damit verbundenen und heraufbeschworenen Emotionen) hinwegzusehen…

Eine herausragende Eigenheit der Produktion markiert zweifelsohne die Gegebenheit, dass die Cast&Crew ohne einem detailliert ausgearbeiteten Drehbuch zu Werke ging – stattdessen steuerte Boll nur eine Art „Treatment“ bei, in welchem er seinen Akteuren kaum mehr als die groben (von ihm angestrebten) Inhalte vorgab und sich bei der konkreten Realisierung dann nahezu völlig auf ihr Improvisationsvermögen verließ. Ein riskantes Unterfangen, in dieser Form und Ausprägung auf das Talent und die Instinkte seiner vier jungen Hauptdarsteller zu setzen – zum Glück waren jene der Aufgabe jedoch erstaunlich gut gewachsen. Um dieses Vorgehen zu veranschaulichen, kann man sich im Bonus-Material der britischen DVD einige Takes ausgewählter Szenen ansehen, die sich in Sachen Darbietung und Dialoge entsprechend unterscheiden. Letztere sind durchweg roh und ungeschliffen ausgefallen – was hervorragend mit der grundsätzlichen Stimmung harmoniert und dem Film somit zugleich einen weiteren (dienlichen) Hauch einer gewissen „Pseudo-Authentizität“ verleiht. Zeitweise schliefen die Leads sogar in ihren (Gefängnis-) Betten auf dem Set, um sich noch besser in ihre Rollen sowie die geforderte Lage hineinzuversetzen. Auf jeden Fall haben sich die geleisteten Mühen und eingegangenen Wagnisse in diesen speziellen Bereichen des Projekts gelohnt – zumindest meiner Meinung nach…

Im Gegensatz zu seinen zwei Mittätern, denen eine intensivere Beschäftigung mit ihrer Tat (im Nachhinein) sichtlich wie merklich zusetzt, verbleibt Harry angrenzend durchgängig kühl und scheinbar emotionslos wirkend, während er über das berichtet, was genau sich in jener folgenschweren Nacht so alles zugetragen hat. Der ihn verkörpernde Edward Furlong („Dark Reel“) sieht hier zwar „fertiger denn je“ aus, u.a. angesichts eines nicht sehr ansehnlichen Bärtchens sowie seiner generell irgendwie recht „aufgequollen“ anmutenden Erscheinung – aber wenigstens liefert er endlich mal wieder eine relativ starke Performance ab, welche mich sporadisch durchaus an die beachtliche Qualität seiner in „American History X“ erinnerte. Obwohl der Deutsche Steffen Mennekes („BloodRayne 2“) von seinem Aussehen her ebenso eine Reihe Klischees vereint wie die Natur seiner Rolle an sich diese schon aufweist (glatzköpfig, durchtrainiert, gewaltbereit sowie vom Gemüt her unberechenbar instabil), überzeugt er auf ganzer Linie, was gleichermaßen für Sam Levinson („What just happened“) gilt, der kraftvoll agiert und Peter´s evidente innere Hin- und Hergerissenheit glaubwürdig transportiert. Shaun Sipos („Lost Boys 2“), welcher sich beim Dreh übrigens tatsächlich eine Tube Zahnpasta einverleibte, erweckt das nötige Mitgefühl für Mitch, der ursprünglich wegen Landstreicherei und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu 6 Monaten Haft verurteilt wurde und dieses halbe Jahr eigentlich bloß so reibungslos wie nur möglich absitzen wollte…

Anschaulich zeigt „Stoic“ dem Zuschauer auf, wie zügig und leicht sich eine (in jener Umgebung ja überall auf der Welt zu findende, geradezu „alltägliche“) Situation wie die vorliegende unter bestimmten Umständen verschärfen sowie im Zuge dessen immer umfassender außer Kontrolle geraten kann. Was als eine eher harmlose Wette bzw. Abmachung beginnt, entwickelt sich rasch zu einer bösartigen wie abscheulichen Ereignisfolge, in deren Rahmen sich die beteiligten Männer (bei denen es sich im Vorfeld ja keineswegs um so genannte „Schwerverbrecher“ handelte) gegenseitig hochschaukeln sowie kontinuierlich in ihre dann an den Tag gelegten Verhaltensweisen hineinsteigern. Dinge wie Angst, Langeweile, Unsicherheit, Frustration, Macho-Attitüden sowie eine angestaute Wut gegen Gott und die Welt addieren sich plötzlich auf und entladen sich explosionsartig – der verärgernde Anlass wird zum geöffneten Ventil. Anfangs wollen sie Mitch nur eine Lektion erteilen, ihn in seine Schranken verweisen, demütigen und dabei immer weiter vorantreiben, später ihn gar direkt verletzen und auf diesem Wege simultan auch so einige eigene unterdrückte (sadistische, sexuelle) Gelüste ausleben – eine perverse Gruppendynamik setzt ein, welche alle mitreißt und bei der irgendwann keiner mehr derjenige sein will, der einen Rückzieher macht, da ein solches Gebaren vermutlich sofort als Schwäche gewertet werden würde und man eventuell so die Aufmerksamkeit (im Sinne einer „potentiellen nächsten Zielscheibe“) auf sich lenken könnte. Darwinismus pur. Zunehmend tun sich die inneren Abgründe dieser 23 Stunden am Tag auf engstem Raum miteinander eingeschlossenen Menschen auf – seelische Niederungen, von deren Existenz sie selbst wohl kaum etwas ahnten oder wussten…

In eindringlichen Bildern zeigt uns Boll die grausamen Torturen auf, welche Mitch über sich ergehen lassen muss: Auf „physischer Ebene“, welche natürlich untrennbar mit der psychischen verzahnt ist, wird er (u.a.) geschlagen und getreten, zwingt man ihn, sein Erbrochenes erneut zu essen, wird er vergewaltigt und sogar mit einem Besenstiel missbraucht. Aufreibend mit anzusehende Einstellungen, die von nicht unerheblicher Länge und Intensität sind und von denen man durchaus manchmal einfach nur noch den Blick abwenden möchte, vermitteln eine erschütternde Kraft, welche absichtlich (in dieser schonungslos-provokanten Form) forciert wurde und vom Publikum mit Sicherheit ganz individuell aufgenommen werden dürfte. Lob gebührt Uwe dafür, dass er die betreffenden Sequenzen nie zum reinen Unterhaltungszweck ausgeschlachtet hat: Statt das Präsentierte gehaltlosen Facetten des Begriffs „Torture Porn“ zuordnen zu müssen, erkeimt vielmehr Zorn und Entrüstung, fühlt man sich von den Tätern angewidert und empfindet Mitleid für das Opfer. Ja, der Regisseur hat tatsächlich dazugelernt: Anstelle einer sensationslüsternen Dokumentation aller Einzelheiten konzentrierte er sich beispielsweise stärker auf die Gesten, Regungen und Gesichtsausdrücke der Protagonisten, woraus er einen zusätzlichen dramatischen Nutzen gewann. Die vielen Close-Ups der Handkamera, mit deren Führung mal wieder Mathias Neumann („In the Name of the King“) betraut wurde, erfüllen diese Aufgabe ebenso mit Bravour wie das Vermitteln der klaustrophobischen Atmosphäre in der nur rund 20 Quadratmeter „großen“ Zelle. Kalt und grau – so lässt sich sowohl die Optik als auch Stimmung umschreiben, welche der erfreulich unaufdringliche Score Jessica de Rooijs („Far Cry“) auf inspirierte Weise zusätzlich unterstreicht…

Unvermeidlich zieht ein Film wie dieser, der auf einem wahren Verbrechen beruht und sich darüber hinaus (mit Hauptausnahme der spezifischen Dialogzeilen) verhältnismäßig eng an die bekannten bzw. zugrunde liegenden Fakten hält (einschließlich solcher Details wie das erfolgreiche Abwimmeln der Wachen nach einem Betätigen des Notruf-Schalters oder einer „letzten gewährten Zigarette“ vor dem Erhängen), eine Menge Divergenz und Ablehnung auf sich. War es wirklich nötig, diese Produktion zu realisieren? Nein – aber wenn man es genau nimmt, gilt das ebenfalls für Werke wie „Fun“, „Rohtenburg“ und etliche andere jener Sorte. Nichtsdestotrotz sind einige von ihnen (unstreitig) als „gut“ einzustufen – ganz so wie dieses hier. Für eine Charakterstudie dringt das Ergebnis allerdings nicht tief genug unter die Oberfläche vor, als soziologisch fundierte Anklage gegen das Gefängnissystem (bei dem man sich schon manchmal wundern muss, das etwas in dieser Art nicht viel häufiger geschieht) eignet es sich genauso wenig. Ansätze in beiden Bereichen sind fraglos vorhanden, und diese kommen zudem jeweils wesentlich gelungener daher als Boll´s plumpe Todesstrafen-Kritik in „Seed“, doch fehlt schlussendlich ein handfester Kommentar, ein nachhaltigeres Reflektieren. So erhält man die „Siegburger Geschehnisse“ quasi nur selbst mal (cineastisch aufbereitet) vor Augen geführt – was ja durchaus klar in „Exploitation“-Gefilde vorstößt. Autark muss sich der Zuschauer zu dem Gebotenen halt seine eigenen Gedanken machen…

Insgesamt bin ich überrascht, dass Uwe Boll dieses Projekt in dieser Qualität und Beschaffenheit so hinbekommen hat: Mit einer gesunden Portion Wut im Bauch, kleineren Budgets und frei von unnötigen Ablenkungen (z.B. die Anwesenheit großer Namen auf der Cast-Liste, überflüssige „Eigen-Hype“-Auswüchse oder das in Angriff nehmen bestimmter (Videospiel-) Adaptionen, die unweigerlich mit konkret vorgefassten Erwartungen gekoppelt sind) scheint er als Regisseur langsam zu wachsen und einen besseren Fokus für das Notwendige zu entwickeln – zumindest unter den richtigen Umständen. „Tunnel Rats“ war in jener Hinsicht ein passabler Anfang, die vorliegende Veröffentlichung sehe ich als seine bislang beste an – mal abwarten, wie (oder ob überhaupt) sich diese Tendenz demnächst in Gestalt seiner anderen 2009er-Streifen („Final Storm“, „Rampage“ und „Dafur“) so fortsetzen wird…

Fazit: „Stoic“ nimmt sein Publikum mit auf eine trostlose wie ungemütliche „Reise“ an einen in sich geschlossenen Ort, den es (zumindest in seinen Grundzügen) tatsächlich mal in dieser Form gegeben hat und welcher seinerzeit für einige quälend lange Stunden beinahe frei jeglicher Menschlichkeit war. Einträglich gespielt und kompetent in Szene gesetzt, werden sich die Geister an diesem harten, kantigen und nur schwer verdaulichen Film gewiss sehr klar und deutlich scheiden – in erster Linie aufgrund der angegangenen Materie an sich. Wen das allerdings nicht abschreckt, der sollte ruhig mal einen antestenden Blick riskieren – für einige dürfte sich eben dieser nämlich letzten Endes (in der einen oder anderen Weise) durchaus lohnen …

„7 von 10“

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