Review

Die hochchristliche und biedere Journalistin Katherine ist auf der Suche nach ihrem rebellischen Bruder, der nach einem Streit in der Nacht nicht zurück nach Hause kehrt. Sie stellt den Privatdetektiv Guttman ein, der bald herausfinden muss, dass sich ihr Bruder in einem Puff umhergetrieben hat. Ein Freudenhaus voller blutgieriger Vampirdamen in der Oberhand von Blutsaugerin Lillith, die kurz davor duch den einen Schlüssel zurück ins Leben gerufen wurde. Es entfacht sich eine Jagd nach der scheinbar unzerstörbaren Lillith.

War Ritter der Dämonen, der erste der Langfilmableger der TV-Serie Geschichten aus der Gruft noch ein recht brauchbarer Demonenfilm, der mit pechschwarzen Humor und klasse Demonen unterhielt, so gesellt sich der zweite Ableger, Bordello of Blood bloss in die Sparte überproduzierter Trash, der stellenweise arg kränkelt. Und es hätte dabei echt so schön werden können. Die Einführung in den Film erweist sich aufgrund der kultigen Kommentare des Cryptkeepers wieder als verdammt gelungen, ironischer Wortwitz ist garantiert, im Gegenzug wird uns aber eine halbgare und vorallem innovationslose Vampirgeschichte präsentiert die nach dem bekannten Schema Vampirdamen + Titten + Gore überzeugen will. Dass dabei das Niveau erheblich sinkt sollte klar sein, ohnehin lässt der schmale Plot es nicht zu unbedingt viel Spannung aufzubauen. Die ganze Szenerie begrenzt sich minimalistisch auf das Freudenhaus in dem Bestattungsunternehmen, in das Nachts wie wild die Männer ein und ausgehen. Rauskommen tun sie natürlich nicht, sondern erstmal markant von den Vampirdamen umgarnt woraufhin ihr allerliebstes Stück, nein nicht das, sondern ihr Herz entwendet wird. Diese Formel mag begeisternd klingen, vorallem wenn man an Filme wie From dusk till dawn  denken mag. Aber diese Formel geht spätestens dann nicht auf, wenn wir zum Teil völlig deplatzierte und verdammt viele Charaktere vorfinden, die sich im Overacting umherschmiegen und völlig uninteressant spielen, dass man sie bloss noch endlos unsymphatisch findet. War Ritter der Dämonen schon von völlig unsymphatischen, auf cool getrimmten Charakteren geplagt, die aufgrund dessen noch recht unterhaltsam waren, wünscht man den Darstellern in diesem Film bloss noch den Tod. Dennis Millers als Detektiv verreisst sein Können als stereotyper Detektiv und kann durch seinen stark ironischen und gleichermaßen arroganten Charakter wenig überzeugen. Ohnehin sind hier viele Darsteller dermaßen fehlplatziert, der vermeintliche rebellische Bruder, der als übler Rocker agieren will, wirkt dermaßen unauthentisch, das man fast schon über eine Parodie des Rockertums spekulieren möchte. Sehr aufgesetzt wirkt auch die pseudodämonische Präsens der Obervampirdame Lillith, deren einziges Talent wohl in ihren Brüsten sitzt. Neben unbrauchbaren Charakteren sehen wir eine Story, die ohnehin nicht zum Mitfiebern anregt, da werden lächerliche Krimielemente eingestreut und driften dann abermals wieder in dümmlichen Klamaukhumor ab. Klar, auch in diesem Film, reiht sich schwarzhumoriger Gag an den nächsten, zünden können diese aufgrund der billigen und durchweg unsymphatischen Darsteller aber selten. Können solche grundlegende Faktoren schonmal nicht überzeugen, beschränkt man sich bloss noch auf eines. Gore! Und wie auch in der TV-Serie gibt es den hier zuhauf. Gesplattert wird hier ohne Ende, aufgrund High Budget Qualität auch sehr brauchbar, aber das ist sicher nicht der Grund warum dieser Film ein Meilenstein darstellen könnte. Natürlich alles weniger schockierend, so misst sich das auf einem harmlosen Level von Tanz der Teufel 2
Qualität und wie auch bereits in  FDTD und Demon Night sind Weihwasserattacken aus der Plastikwasserpistole eher ein Fall für ermüdenden Kinderhumor. Schade eigentlich.

Fazit:
Wahrlich eine regelrechte Entäuschung, zumindest für Tales from the Crypt Verhältnisse. Die Story genauso billig, in welchem Umfeld sie auch spielt. So bleibt am Ende bloss noch ein wenig brauchbarer Gore im Zusammenspiel mit Knallchargen als Schauspieler und ein paar blanken Brüsten, die man auch auf Neun Live bewundern kann. Für 14 Jährige Splattereinsteiger ist dieser Film sicher ein Fest, für mich leider bloss knapp befriedigend bis ausreichend, auch wenn sich mein Review jetzt wohl vielmehr nach einem 2er oder 3er anhört.

Dennoch 5,5 /10, damit ist der Film nämlich verdammt gut bedient.

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