Als Spion eingesetzt wird der Offizier der englischen Marine Brian Hawke (Erol Flynn) um das Jahr 1700 in eine Piratentruppe auf Madagaskar eingeschleust. Dort kundschaftet er nicht nur deren Befestigungsanlagen aus, sondern auch die patente Prudence Stevens (Maureen O'Hara).
Die Handlung ist eher so semi-komplex, für ein unterhaltsames Abenteuer vor hübscher Kulisse aber auch ausreichend. Aufgrund der kurzen Spielzeit kommt keine Langeweile auf. Hier mal ein Seegefecht, da mal ein Entern, Romanze hier, Wortgefecht dort. Dabei verlässt man sich auf die Darsteller, diese sind mit Flynn, O'Hara und Quinn durchaus namhaft.
Flynn macht trotz seiner damals schon ausufernden Alkoholeskapaden noch eine überwiegend gute Figur. Sein Hawke, in bekannter Art schelmisch und sympathisch verkörpert, ist Hahn im Korb, wogegen er sich aber auch nicht sonderlich wehrt. Nebenbei erledigt er noch seine Mission und falls er mal in Gefahr gerät, löst sich diese schnell auf. Anthony Quinn ist als misstrauischer Piratenkapitän ein etablierter Gegenspieler, der aber auch etwas unterfordert wirkt.
Maureen O'Hara verkörpert das (scheinbar) selbstbewusste love interest, zu welchem sich auch Alice Kelley als Prinzessin Fatma zählt, die allerdings in ihrer naiven Art nur als Running Gag herhalten darf. Die Frauenrollen scheinen gegensätzlich, aber letztlich schmachten doch alle nur nach dem schnieken Hawke. Trotz aller zur Schau gestellten Selbstbestimmtheit von Stevens kann der Film seine Entstehungszeit nicht verhehlen. Außerdem scheint Madagaskar auch fast ausschließlich von Weißbroten bewohnt zu sein, was aufgrund der geographischen Lage merkwürdig anmutet. Auch hätte man bei dem Thema erwartet, dass viel mehr Rum gesoffen wird.
Die Ausstattung ist ansehnlich. Detaillierte Sets und schön gemalte Hintergründe bieten was für's Auge und alles leuchtet bunt. Erstaunlich auch, wie wirklich jede Figur zu jeder Zeit wie aus dem Ei gepellt herumläuft. Sogar während der sich zutragenden Scharmützel bleibt alles sauber und adrett. Allerdings auch nicht so spektakulär, wie man es von den modernen Sehgewohnheiten her kennt. Trotzdem hat der Film seinen Charme und Schwung.
Säbelrasseln in Technicolor, bunte Kostüme und Star-Besetzung. Nicht viel Tiefgang, dafür aber hübsch inszeniert, kurzweilig und mit Witz. Sofern man sich an manch altbackenen Versatzstücken nicht stört, segelt man hier durch einen gemütlichen Sonntagnachmittag.