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New Orleans: Der Streifen-Polizist Danny Fisher schafft es, eher zufällig den vom FBI gesuchten Terroristen und Waffenhändler Miles Jackson dingfest zu machen, allerdings kommt dessen Freundin und Komplizin dabei versehentlich ums Leben. Ein Jahr darauf gelingt Jackson die Flucht aus dem Gefängnis... und um sich an Danny zu rächen, entführt er nun dessen Freundin Molly und zwingt ihn, kreuz und quer durch die Stadt zu hetzen und in zwölf Runden verschieden Aufgaben zu erfüllen, falls er sie lebend wiedersehen will. Zu spät geht dem Cop und den Verfolgern vom FBI ein Licht auf, dass Jackson in Wahrheit auch noch einen anderen Plan geschmiedet hat und sie ihm mit ihren halsbrecherischen Aktionen genau in die Hände spielen... 1990 zeichnete Renny Harlin noch für die offizielle Fortsetzung zu "Stirb Langsam" verantwortlich, keine zwanzig Jahre später hat es nach einer Reihe von Flops schon nur noch zu dieser schmalspurigeren Variante von "Stirb Langsam - Jetzt erst recht" mit dem (damals noch) uncharismatisch agierenden Wrestling-Kantholz John Cena im "The Marine"-Modus statt Bruce Willis in der Helden-Rolle gereicht. Eine irgendwie geartete Originalität innerhalb der - dürftig - abkopierten Storyline sucht man da also vergebens und so verwundert es einen dann auch nicht, dass von der Geschichte, über die Inszenierung bis hin zu den Darstellern so ziemlich alles an "Zwölf Runden" mal eher B-Niveau hat, was den Streifen folglich als nicht besonders gut durchdachtes Feierabend-Entertainment kennzeichnet, bei dem sowas wie Logik absolut nichts gilt... und das auf der heimischen Mattscheibe bei Bier und Pizza auch eine bessere Figur macht als auf der großen Kino-Leinwand. Dabei ist Harlin aber wieder mal durchaus bestrebt gewesen, für ein gewisses Maß an Spektakel zu sorgen und so ergeht sich die Handlung nach einer kurzen Einführung der Figuen in einer ziemlich atemlosen Aneinanderreihung von Action-Einlagen, die genug hermachen, damit man mit "Zwölf Runden" zumindest auf hirnlose Art und Weise noch seinen Spaß haben kann. Da das Ganze von den produzierenden WWE Studios allerdings doch augenscheinlich nur als weiteres Vehikel konzipiert wurde, mit dem man einen Wrestling-Star aus dem eigenen Stall in Richtung Kino puschen wollte, kommt die Angelegenheit in ihrer PG-13-tauglichen Umsetzung ohne übertriebene Gewalt und grobe Brutalitäten doch erheblich bissloser daher, als das bei Harlins sehr viel furioseren Action-Streifen aus den 90ern (sprich: eben "Stirb Langsam 2", "Cliffhanger" und "Tödliche Weihnachten") noch der Fall gewesen ist... und die haben sich allesamt über die letzten 30 Jahre auch sehr viel besser gehalten als "Zwölf Runden" in nicht mal der Hälfte der Zeit! Richtiggehend erstaunt ist man nach einer erneuten Sichtung allerdings, wie sehr sich Cena seitdem doch schauspielerisch gemacht hat, was man rückblickend nicht unbedingt erwartet hätte, denn weder "The Marine" noch "Zwölf Runden" haben da gesteigertes (komödiantisches) Talent durchscheinen lassen.

5/10

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