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Er war einmal ein Garant für gute Unterhaltung, "Phantom Kommando" oder "Showdown in Little Tokyo" gehen beispielsweise auf seine Kappe, doch nach seinem grausigen "Pterodactyl" zog sich Mark L. Lester als Regisseur erstmal zurück. Er schrieb ein paar Drehbücher, fungierte als Produzent in diversen TV-Produktionen, worunter auch "Yeti - Das Schneemonster" fällt. Eine von mehreren Produktionen für den Sci-Fi Channel, Regie führte Paul Ziller (Bloodfist IV - Deadly Dragon, Back in Action).

Eine Footballmannschaft ist auf dem Weg nach Japan, doch wegen eines Unwetters stürzen sie in den Bergen des Himalayas ab. Sie haben kaum etwas zu essen, wissen nicht wo sie sich befinden, ihre letzte Hoffnung ist das Funkgerät. Zwei machen sich auf dieses zu suchen, doch sie kehren nicht mehr zurück. Schließlich kommt es innerhalb der Gruppe zu Streitereien, Anführer Peyton Elway (Marc Menard) beschließt nach langer Diskussion das Fleisch der Toten zu essen. Doch niemand ahnt etwas von einer blutrünstigen Kreatur, die bereits ihre Beute beobachtet.

"Überleben" meets Reinhold Messner, eine sehr ungewöhnliche Mischung, die zumindest dem eingefleischten Trashfan munden wird. Der Auftakt spielt im Jahr 1972, hier fallen drei Bergleute dem Yeti zum Opfer, leider macht Ziller den großen Fehler und zeigt uns das Monster hier schon. Nun treffen wir auf unsere Footballmannschaft, es gibt einen Schwenk über die wichtigsten Charaktere, Peyton Elway und seine Freundin Sarah (Carly Pope) kristallisieren sich sofort als Überlebende heraus. Der Absturz folgt ziemlich rasch, die Machart leider unter aller Sau, was aufgrund des beschränkten Budgets nicht anders zu erwarten war. Auch bei der Kulisse musste man drastische Sparmaßnahmen vornehmen, so drehte man vermutlich in einem verschneiten Wald in Kanada. In der Nähe befindet sich die Höhle unseres Schneemonsters, welches sich zuerst nur an den Leichen labt, die man aus dem Flugzeugwrack geschafft hat. Zwei Leute machen sich auf das Funkgerät zu finden, welches sich im Heck des Flugzeugs befand, nebenbei versuchen zwei (unglaubwürdige) Rettungskräfte von der Bergwacht das Wrack zu finden. Doch hauptsächlich verweilt die Kamera bei Peyton und Co, die nicht vom Yeti dezimiert werden, sondern fast den ganzen Film nur streiten und diskutieren.

Dabei gibt es auch den obligatorischen Streitsucher, ein gebratenes Kaninchen verwandelt sich in ein Hühnchen und das Flugzeugwrack befindet sich plötzlich neben einem Abgrund, um bei einem Angriff des Yetis dort herunter geschubst zu werden. Doch die beste Aktion bringen die beiden Rettungskräfte. Anstatt zu den Überlebenden des Absturzes zu stoßen, schlägt man ein paar Meter vor ihnen ein Nachtlager auf und bleibt dort. Desweiteren beobachtet man noch seelenruhig den nächtlichen Angriff des Yetis ohne einzuschreiten. Doch unser Schneemonster tritt erst im letzten Drittel richtig in Aktion, zuvor muss erst ausgiebig das Thema Kannibalismus diskutiert werden. So konzentriert sich die Monsteraction aufs Finale, dort geht es dann immerhin rund, ein paar blutige Effekte darf es auch geben. Leider sieht das Schneemonster alles andere als gruselig aus. Die Maske ist passabel, man verfrachtete einen hünenhaften Stuntman in ein Kostüm, doch da unser Yeti auch meterhoch durch die Luft springen kann, musste kräftig mit hundsmiserbablem CGI nachgeholfen werden. In manchen Szenen joggt er gemütlich durch die Pampa und manchmal springt er eben. Die Charaktere benehmen sich aber auch auch durchweg falsch. Man verschießt seine gesamte Munition, entfernt sich weit von der Gruppe um zu pinkeln, oder trennt sich aus anderen Gründen. Die drittklassigen Darsteller geben dem Film den Rest.

Ansatt wenigstens auf Tempo zu setzen, langweilt uns Ziller mit billigen Dialogen und tritt so auf der Stelle. Kulisse und Darsteller überzeugen in keinster Weise, Spannung Fehlanzeige, immerhin gibt es ein paar blutige Morde im letzten Drittel. Doch die miesen CGI-Effekte muss man erstmal verdauen.

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