C-Film-Amazone Cynthia Rothrock und Hong Kong-Urgestein Godfrey Ho - das klingt nach ganz großem Kino. Leider steckt einmal mehr der Teufel im Detail, was nicht nur an dem flauen Drehbuch, sondern auch an diversen Absonderlichkeiten hinter den Kulissen liegt.
Rein formell geht es um eine Straßenkämpferin, die einem irren Frauenmörder auf die Schliche kommt. Leider nutzte Ho das Szenario nur dazu, um einen Schaukampf nach dem anderen abzunudeln. Unfreiwillig komischer Höhepunkt ist die Szene, in der Frau Rothrock im heimischen Garten mit zwei Schwertern die posierende Solokünstlerin macht und beweist, dass die Damenwelt eben nicht nur mit den Küchenmessern gut kann...
Hinzu gesellt der seltsame Umstand, dass es zwei Fassungen von diesem unbekannten Klopperstreifen gibt: Eine für den amerikanischen Markt ("The Undefeatable" aka "Die Unbesiegbare") und eben den "Bloody Mary Killer" für den Asiatischen. Meine Theorie: Auch hier wurden zwei unfertige Filme zu einem vermengt. Zwei parallele Handlungen verknüpft, die eigentlich gar nichts mit einander zu tun haben und am Ende irgendwie in einem gemeinsamen Finale münden.
Schade, dass ausgerechnet der interessante Part mit dem kickboxenden SM-Killer so schnell zur Nebensächlichkeit gerät. Statt dessen wird geprügelt was das Zeugs hält: Im Gym, in der Fabrik oder im Hinterhof. Es werden Erwartungen geweckt, die der Film nicht einhält, um dadurch zur puren Enttäuschung zu verkommen.
Auf diese Art wurde aus "Bloody Mary Killer" nichts als ein weiterer Erguss der damals endlos langen Serie an Prügelstreifen aus dem Low Budget-Sektor. Kurios in seiner Machart vielleicht, aber höchst unbefriedigend im Gesamtergebnis.