Review
von Der Ewige Lawrence
Liebesgrüße aus Moskau ist der erste richtige Bond, mit Bond-Vorspann, mit Q, mit trockenem Humor, mit wechselnden Locations und einem Sean Connery in Top-Form. Dieser Bond ist dynamisch und hebt sich trotz seiner B-Story wohltuend vom B-Genre ab, denn hier wird Bond zur Marke.
Es wird ganz klar deutlich, dass die Macher nicht den kalten Krieg nachspielen wollen, sondern beide damaligen Weltmächte als eine Balance ansehen, die eine neue fremde Macht intriganterweise gegeneinander ausspielen möchte, um selbst die Macht an sich zu reißen.
Dass man Blofeld nach wie vor nicht zu Gesicht bekommt, sondern nur schemenhaft von ihm erfährt, macht diesen Film als Apetizer für die folgenden Bond-Filme nur noch wichtiger. Denn der Zuschauer soll ja zu Bond zurück kommen wollen. Die Kampfsequenz im Zug gehört nach wie vor zum Besten der Bond-Reihe, auch weil es zu berücksichtigen gilt, dass diese Kampfsequenz nahezu 50 Jahre auf dem Buckel hat. Auch wird hier deutlich gemacht, dass Bond beileibe nicht der Supermann ist, der er irgendwann zu werden drohte im Laufe der Reihe.Positiv ist auch noch hervorzuheben, dass er keinesfalls der ewige Charmeur ist, als er seine Gespielin noch für eine Doppelagentin hält, lässt er schon mal den Arsch raushängen. Finde ich persönlich besser, da Bond hier mehr als einmal nur menschlich erscheint.
Positiv ist auch festzuhalten, dass die Action auch noch nicht so over-the-top ist, sondern recht altbacken und übersichtlich herkommt.
Wenn man heutzutage nicht wüsste, dass dies ein Bond ist, sondern ein Agentenfilm der 1960er, dann muß man konstatieren, dass wir einen exzellenten Film vorliegen haben. Und nochmals zur Frage, wer der beste Bond sein soll: In diesem Film legt Sean Connery die Meßlatte extrem hoch, sehr viel Charisma, körperliche Präsenz, und sowohl für Männer als auch für Frauen wie ein raubtier wirkend, Sex-Appeal mit Machismo verbindend.
Dieser Bond-Film ist einer der besten der Reihe und definitiv unter den top 5 Bond Filmen angesiedelt:
7 Punkte