Um streng geheime Menschenversuche der CIA geht es in Jonathan Liebesmans Thriller "Experiment Killing Room" aus dem Jahre 2008. Im Rahmen des sogenannten "MK-Programms" sollen bis in die 70er Jahre hinein zufällig amerikanische Zivilisten ausgewählt worden sein, die man mittels eines sadistischen Experiments auf ihre psychische Tauglichkeit als Selbstmordattentäter überprüft haben soll. "The Killing Room" - so der Originaltitel - erzählt die Geschichte vier solcher Kandidaten...
Nun, das "MK-Programm" gab es tatsächlich und beschäftigte sich primär mit den Auswirkungen von Drogen wie LSD auf den menschlichen Körper bzw. die Psyche. Auch wenn es erwiesenermaßen Todesfälle gab, so vermute ich, dass die im vorliegenden Film mit dokumentarischem Einschlag dargestellte Testreihe so nie stattgefunden hat. Endgültige Gewissheit wird es da aber wohl nie geben, sind doch viele Unterlagen seinerzeit aus Furcht vor verschiedenen Untersuchungskomissionen gezielt vernichtet worden.
In jedem Fall bilden solche Verschwörungsthemen stets eine willkommende Grundlage für ein spannendes Thrillererlebnis.
Regisseur Jonathan Liebesman ("Darkness Falls") verstand es dann auch tatsächlich, für absolut packende 90 Experimentminuten zu sorgen. Spektakuläres wird dabei nicht geboten. Vielmehr präsentiert sich "Experiment Killing Room" als mit schlichten Mitteln inszeniertes, düsteres Kammerspiel, das ganz von seiner intensiven Atmosphäre und dem durchweg überzeugenden Spiel seiner Darsteller (insbesondere Peter Stormare) lebt.
Gerade in Zeiten des großen Krawummkinos vom Kaliber "Avatar" ist es geradezu eine Wohltat, einen solch klassischen Spannungsthriller zu sehen. Monotone schwarze und weiße Farbtöne dominieren hier die sterile Szenerie, erzeugen von Beginn an ein intensives wie faszinierendes Gefühl der Ausweglosigkeit. Als treffsicher erweist sich da auch der halbdokumentarische Inszenierungsstil, der noch einmal den nicht nachprüfbaren Anspruch der wahren Begebenheit zu unterstreichen versucht.
Für genrekundige Zuschauer kommt das Ende dann zwar wenig überraschend daher, dennoch wird der überzeugende Gesamteindruck dadurch kaum getrübt.
Fazit: Man nehme eine Prise "Cube", eine Idee "Das Experiment" und vermische das Ganze liebevoll mit einer Portion wahrer Begebenheit - fertig ist ein tolles Thrillererlebnis, das auf jegliche Effekthascherrei verzichtet und stattdessen ganz auf Atmosphäre setzt. Der Wiedersehwert ist folgleich allerdings eher gering.