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Schon "Nemesis 2 - Nebula" war unnötig wie ein Kropf, handlungstechnisch völlig daneben, aber immerhin ging es ordentlich zur Sache, im kurz darauf gedrehten "Nemesis 3 - Die Entscheidung" kämpft Regisseur Albert Pyun (Cyborg, Bloodchamp) nun mit völlig stumpfen Waffen. Um kräftig Kohle zu sparen drehte man die drei Sequels in einem Aufwasch, doch der Großteil des minimalen Budgets scheint man in "Nemesis 2" verpulvert zu haben, so kocht man hier ganz gewaltig auf Sparflamme, für den Zuschauer eine Zumutung, oder sollte man es eher Herausforderung nennen ?

Alex (Sue Price) wacht mitten in der Wüste auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Sie folgt ihren eigenen Spuren und trifft auf den seltsamen Farnsworth (Tim Thomerson). Doch der ist Oberhaupt eines Cyborg-Killerkommandos, welches mit einer Zeitkapsel in die Vergangenheit geschickt wurde, um Alex endlich nach Hause zu bringen. Langsam erinnert sich Alex an die letzten 22 Stunden, ihre Halbschwester Ramie (Ursula Sarcev) kam ebenfalls aus der Zukunft, wurde aber von den Cyborgs gefangen genommen. Alex hat versucht sie mit den beiden Söldnern Edson (Norbert Weisser) und Johnny (Xavier Declie) zu befreien, doch was ging dabei schief ?

Das ist doch alles Quatsch mit Soße, Pyun verwirrt den Zuschauer wieder mit ettlichen Zeitsprüngen, weil er storytechnisch rein gar nichts in petto hat. Besonders die erste halbe Stunde ist eine Bewährungsprobe, selbst für den Trashfan, denn Alex leidet an Amnesie und so werden uns zahlreiche Rückblenden des Vorgängers um die Ohren gehauen. Desweiteren nerven diese ultraschlechten Effekte, man nehme die Lichtblitze, Laserstrahlen, oder die grünen und gelben Lichter welche man den Cyborgs vor die Augen kopiert. Und warum lässt man die Buggys immer in einer Art Blase verschwinden ? Da kommt dann immer so ein verschwommenes Ei angefahren, auch die zwei Cyborg-Blondinen schweben immer in so einem gelben Licht. Auf jeden Fall hat die Firma nach dem Versagen von "Nebula" eine ganze Einheit nach Ostafrika geschickt, Farnsworth 2 hat das Kommando und neben den zwei Blondchen die sich andauernd dämlich anlachen, sind noch einige andere Cyborgs zugegen. Nach einer geschlagenen halben Stunde ohne jegliche Actionszene, kann sich Alex endlich an die fehlenden Geschehnisse erinnern und diese bekommen wir nun zu sehen. Eigentlich ist Ramie nämlich aus der Zukunft gekommen, um ihre Halbschwester Alex zu holen, doch ansatt einfach zurückzufliegen, trennt man sich einfach für einen Tag, um sich dann später wieder zu treffen. Warum, weiss wahrscheinlich nicht mal Pyun selbst, aber nur so gerät Ramie in die Hände von Farnsworth 2 und Alex macht sich auf die Suche.

Leider taugen hier nicht mal die Actionszenen, es darf ein wenig geballert und geschlägert werden und die Miniexplosionen sind ein schlechter Scherz. Die Schießereien weisen zwar einen moderaten Munitionsverbrauch auf, sind aber dermaßen leblos choreographiert, auch sollten die Cyborgs mal ihre Zievorrichtungen einstellen, die ballern nämlich immer daneben. So darf man hier keinen Höhepunkt erwarten auch hält Pyun besagte Szenen sehr kurz. Zudem fragt man sich, warum die Cyborgs sich auch untereinander hinrichten. Farnsworth 2 bekommt eine blöde Frage gestellt und liquidiert mal eben seinen Fahrer und die zwei Tussen in ihrem verschwommenen Buggy braten ihrer eigenen Sicherheitspatroullie eins über. Und dann stehen die auch noch unter Zeitdruck, warum auch immer haben sie nur noch 18 Stunden Zeit, sonst dürfen sie erst in einem Jahr wieder kommen. Alex hat sich derweil mit dem Söldner Edson und dem geistig zurückgebliebenen Johnny verbündet und kommt Farnsworth 2 immer näher. Obwohl man stets unterwegs ist, befinden wir uns immer auf dem selben verlassenen Fabrikgelände, dort wurde auch schon der Vorgänger gedreht, den Score hat man vorsichtshalber auch gleich übernommen. Neben einer sehr eingeschränkt agierenden Sue Price, wissen sich Tim Thomerson (Nemesis, Jagd in der grünen Hölle) und Norbert Weisser (Schindlers Liste, Illuminati) etwas besser zu verkaufen.

"Nemesis 3 - Die Entscheidung" ist kompletter Vollschrott und sollte wirklich nur vom hartgesottenen Trashfan konsumiert werden. Der kommt in ein paar Szenen wenigstens auf seine Kosten. Gegenüber dem Vorgänger ein Totalabsturz, man mag es nicht richtig wahrhaben, dass im Abspann schon fleissig Werbung für Teil vier gemacht wird. Dabei ist hier schon alles grausam schlecht, von der Story bis hin zu den miesen Effekten.

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