Review

Holla, das Zauberschwert.
Bert I.Gordon, der für gewöhnlich nur durch enorme Inkompetenz aufgefallen ist, inszeniert hier rund um das Schneidwerkzeug Ascalon ein knackebuntes und enorm witzreiches Fantasyfilmchen, daß mehr Ideen unterbringt, als es die Tricktechniker überhaupt leisten könnten.

So ziemlich jede Fantasy-, Märchen- und Rittersage wird hier verwurstet in der ungemein klischeereichen und deswegen so vergnüglichen Melange über einen Ritter, der mit magischer Hilfe gegen einen Zauberer auszieht, der die hübsche Prinzessin an einen Drachen verfüttern will.

Diese 75 Minuten sind so zum Quietschen, daß man den Film nach 14.00 Uhr gar nicht mehr genießen kann, das ist Kinderstunde at its best. Legendenheld St.Georg ist hier der Findelkindsohn der Hexe Sybil, die mit einem Schimpansen und zwei in der Mitte zusammengewachsenen Helfern in einer Kaverne residiert. Bis er sich verliebt und der alte Rivale Lodak das Mädel klaut und den Weg mit sieben Flüchen versperrt.

Gordon kämpft sichtlich mit einem nicht vorhandenen Budget und leistet Ungeheueres. In grellsten Primärfarben wirkt der Film bunt wie ein LSD-Trip. In ihrer roten Höhle plottet sich Estelle Winwood als Sybil durch ihre eigene Vergeßlichkeit, während der spätere 2001-Raumfahrer Gary Lockwood gegen die Bösen reitet. Basil Rathbone zieht als Lodak wie wild vom Leder, weil er dringend die Kohle brauchte.

Da sollte man natürlich bei all dem frei- und unfreiwilligen Humor noch ein paar Worte über die Tricks verlieren. In prachtvollen Studiosets wird da ein halbmutierter Riese einkopiert und ein brodelnder Sumpf entwickelt ungeheure Säurequalitäten, von normal auf Skelett in zwei Sekunden, nachdem vorher 90 Sekunden problemlos gebadet wurde. Ein Fluch wird gar nicht gezeigt, sondern nur von weitem vor gewarnt. Eine Hexe mit Vulkanakne knabbert an Hälsen herum, Rathbone geht auf die Kamera zu und fliegt als Vogel von ihr weg (was Verwandlungstricks unnötig macht) und der finale zweiköpfige Drache ist gar nicht so schlecht animiert, auch wenn er außer Kopf und Schwanz wenig bewegt.
Angesoffen garantiert der Brüller, ansonsten ist das alles so flott und charmant, daß man ihm gar nicht böse sein kann. Und der Spaß, den alle Beteiligten hatten, trieft aus jeder Szene. Vielleicht der beste C-Film, den ich kenne. (7,5/10)

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