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Ma Wing Jing (Takeshi Kaneshiro) und sein Bruder (Yuen Wah) gelangen nach Shanghai, wo Ma Wing Jing unter der schützenden Hand von Tam See (Yuen Biao) schnell zu einem mächtigen Mann wird. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Ma Wing Jing wird - vermeintlich - getötet, während Tam See deswegen des Mordes verurteilt wird und hingerichtet werden soll...

Zwiespältiges Martial Arts-Epos. Der mit einem sehr großen Budget ausgestattete Film ist ein Shaw Brothers-Remake des Chang Cheh-Filmes "Boxer from Shantung", bei dem übrigens auch ein gewisser John Woo seine ersten Versuche gemacht hat. Nun stand Shaw Brothers besonders in den 70ern für herausragendes Kino; aber "Hero" reicht beim besten Willen nicht an die glorreichen Zeiten heran. Dafür hat man einfach zu viele Fehler gemacht. Erstmal ist das Drehbuch ungenügend ausgearbeitet. Die Story läßt sich in drei Abschnitte gliedern: Ma Wing Jing kommt an die Macht; er verliert die Macht; und es gibt einen Showdown. Mehr nicht. Und der gesamte Film wirkt, als hätte man zwischendurch Handlungsszenen geschnitten, um die Laufzeit zu kürzen. Zuguterletzt hat sich auch einer nicht verkneifen können, wieder einmal total unpassenden Klamauk einzustreuen (Das geht an deine Adresse, Jeff Lau!). Auch bei der Besetzung des Bruderpaares hat man voll daneben gegriffen. Yuen Wah könnte eher der Vater von Takeshi sein. Das wäre aber noch zu tolerieren, wenn Yuen Wah hier nicht den absoluten Goof geben würde. Und Takeshi - der nicht gerade mein Lieblingsschauspieler ist - wirkt die meiste Zeit nur unsympathisch. Da Corey Yuen Regie führt, müßte zumindest die Action in Ordnung sein. Wenigstens hier enttäuscht der Film nicht. Vorausgesetzt man verzichtet vollkommen auf Logik und Realität, bekommt man recht harte Kämpfe mit Fäusten, Schwerten und meistens Äxten (!) geboten. Beim Showdown wird zudem auch heftig geschossen und einige Explosionen sind zu sehen. Aber wirklich Neues ist auch hier nicht zu finden... Nichtsdestotrotz ist der Film nicht SO schlecht. Das Produktionsniveau ist ziemlich hoch; Massenszenen und -kämpfe werden geboten, die Ausstattung ist beeindruckend, einige Szenen funktionieren hervorragend, der Bodycount reicht locker eine dreistellige Zahl und Yuen Biao liefert die uneingeschränkt beste Leistung, die man in letzter Zeit zu sehen bekam.

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