Das Hohelied der SAS...02.07.2010
Im Jahr 1982 gab es ausgezeichnete Filme wie Rambo oder Das Ding aus einer anderen Welt - dieser Film hier gehört ganz sicher nicht zu den besseren seines Jahrgangs. Das liegt jetzt nicht unbedingt am Hauptdarsteller Lewis Collins, dessen mimische Fähigkeiten halt nun mal begrenzt sind - aber das sind die von Sylvester Stallone eben auch. Zwei Dinge sind es, die den Film unter den Durchschnitt sinken lassen: die Länge und das Fehlen von Action bzw. Spannung. Es geht hier zu wie bei einem britischen Bridge-Abend, wir hören viel Dialog, der seltsam sinnfrei daher kommt, wir erleben keine Überraschungen und können uns nicht an spektakulärer Militäraction erfreuen. Stattdessen kann man bei diesem Film parallel wunderbar bügeln, aufräumen, sich rasieren, Dinge sortieren, ein Ründchen schlafen...denn man verpaßt ja nichts.
Weil er wieder mal über die Stränge geschlagen hat, muß der SAS-Mann Peter Skellen seinen Hut nehmen. Noch schnell bei Frau und Tochter vorbeigeschaut und sich dann rasch in eine Terrorgruppe eingeschleust, der Mann hat gleich wieder zu tun. Diese Gruppe, die auch eine Deutsche an Bord hat, möchte die Welt vom Massendefekt Atomwaffe befreien, jaja, so war das halt, damals, in den frühen Achtzigern. Und weil das ja nicht so einfach geht, nimmt man kurzerhand eine Menge Geiseln und wünscht den Abschuß einer Atomrakete auf Südschottschland, ansonsten gäbe es Tote. Wie gemein, dieser kleine Seitenhieb gegen den Nachbarn im Norden...Aber die Terrorgruppe hat nicht mit der SAS gerechnet, genau so wenig wie der Zuseher die finale Action erwartet hat - doch nach fünf Minuten ist alles wieder vorbei, Terroristen tot, Skellen hat seine Sache gut gemacht, war ja nur ein Kniff, um die Gruppe zu unterwandern...Überraschung!
Das Fehlen von Spannung könnte man durch eine intelligente Handlung kompensieren, aber leider wird auch hier geschlampt. Sehr standardisiert geht es zu, die Bösen verhalten sich reichlich dämlich, die politischen Parolen sind auf die Dauer einfach nur fad und gipfeln in Wortgefechte mit den Geiseln, wodurch mal eben so eine Viertelstunde längere Filmlaufzeit erreicht wird. Aber da ist man als Betrachter schon lange eingeschlafen, denn bis auf ein paar kleine Trainingssequenzen im Lager der SAS fehlt es hier dermaßen an Action, daß es eine Qual ist, wachzubleiben. Die Erstürmung des Hotels durch die SAS-Truppe ist dann zwar ganz nett gemacht, aber als dann die Anführerin beiläufig erschossen wird, weiß man, daß man einen wirklich miesen Film gesehen hat. Langatmig, fad, spannungsarm - es gibt einige Filme aus dem Spezialeinheitengenre, die es viel, viel besser machen - als Beispiel verweise ich hier auf die Navy SEALS. Das Kommando eignet sich nur als Einschlafhilfe...knappe 3/10.