Jules Verne würde im Grabe rotieren, wenn er mitbekäme, was seit der gelungenen ersten Verfilmung seiner „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ an sinnfreien Werken auf den Markt geschmissen wurde.
Die ebenfalls 2008 produzierte Verfilmung mit Brendan Fraser in der Hauptrolle hatte zumindest noch einige passable Effekte zu bieten, aber bekanntermaßen ist man bei Asylum davon weit entfernt.
Auch die Story hat rein gar nichts mehr mit der literarischen Vorlage zu tun, denn das sechsköpfige Soldatinnen-Team um Kristen sollte eigentlich nach Stuttgart teleportiert werden, doch durch einen Fehler landen sie rund 600 Kilometer unter der Erde.
Prompt machen sich Joseph und seine Ex Emily mit einer speziellen Bohrkapsel auf, das Team zu bergen…
Das Skript gibt sich erst gar keine Mühe, nähere Umstände der Mission zu erläutern: Was will man in Stuttgart? Warum per Teleporter? Und warum nur Frauen, von denen eine besser aussieht als die andere und schon allein deshalb als Soldatinnen völlig unglaubwürdig rüberkommen?
Im Zentrum des Erdinnern angekommen, reduziert ein Tyrannosaurus die Gruppe gleich mal auf vier Trusen, bis gegen Ende noch eine Schar von Riesenspinnen (etwa vier Meter groß) hinzukommt.
Derweil versucht man innerhalb der Parallelhandlung mit der Kapsel ins Erdinnere einzudringen, was per Laser offenbar problemlos klappt und auch nicht unbedingt mehr Sauerstoff erfordert. Das äußert sich dann so, dass wir die Kapsel durch eine Art Röhre düsen sehen, während sich das ehemalige Pärchen einige Kalauer an den Kopf knallt und hin wieder das Studio wackelt, damit die Erschütterungen im Innern visualisiert werden, - spannend ist das selbstverständlich nicht.
Die Landschaft des Erdinnern wirkt hingegen wie kaum veränderte, etwas urige Natur mit Felslandschaft, Wald und einigen grünen Hügeln. Dazu ein paar kleine Farbfilter und schon scheint die Sonne verschwunden, obgleich zuweilen Schatten zu sehen sind, die auf eine Lichtquelle hindeuten (vielleicht ein erdinnerer Mond oder versehentlich teleportierte Disco-Kugeln). Der Dino sieht fast schon brauchbar aus, aber die drahtigen Spinnen lösen beileibe keine Furcht oder Abscheu aus. Mehr Bedrohungen sind leider nicht vorhanden und so gestaltet sich das Treiben reichlich ereignislos, bis die verbleibenden vier Damen überhaupt mal etwas zu tun bekommen.
Einzig das konstant hohe Tempo hält die beliebige und witzlose Geschichte aufrecht, oder die selten dämlichen Dialoge vom Reißbrett. Manchmal sind es aber auch nur so komplett naive Szenen wie eine Soldatin vor einer Quelle kauernd, die sich den letzten Inhalt ihrer Feldflasche über die Brust laufen lässt, obgleich sie direkt vorm Wasser hockt.
Auch beim Showdown wird man nicht von Unglaubwürdigkeiten verschont, denn die Kapsel gleitet sanft durch 1000 Grad heiße Lava und wird sogar noch von Würmern angegriffen.
Kurzwelle per Funk ist mitten unter der Erde übrigens auch kein Problem und wenn man eine Hobby-Geologin dabei hat, weiß die anhand eines Minerals sogleich den exakten Standort zu ermitteln.
Trash-Fans sind also gewarnt, denn so wirklich werden auch diese nicht auf ihre Kosten kommen, zumal sich die unfreiwillige Komik arg in Grenzen hält.
Die undurchdachte Story hakt an allen Ecken und Enden und genauso ergeht es den talentfreien, größtenteils hölzern agierenden Mimen.
Immerhin lernen wir, dass Dinosaurier nach Hühnchen schmecken sollen, - einen Beweis zu erbringen, dürfte allerdings schwer werden…
3,5 von 10