Marek (Roschdy Zem) ist Undercover-Agent bei der Anti-Gang-Einheit. Als die Observierung der Drogendealer Martinez und N`Dyaie auffliegt kommen drei Mitglieder seiner Einheit ums Leben. Marek will Rache!Um ihn etwas aus der Schusslinie zu bringen bietet seine Chefin ihn einer anderen Einheit, die gerade hinter einer Bande internationaler Drogenschmuggler her ist, als Undercover-Agent an. Marek wird nach einem kurzen Trainingsprogramm unter dem falschen Namen Slimane in deren Organisation eingeschleust. Seine Aufgabe ist es Drogen im Auto von Marokko über Spanien nach Frankreich zu transportieren. Dabei begegnet er auch den Killern seiner Kollegen....
Wenn man sich die Story dieses französischen Film anschaut, dann bemerkt man schnell, dass sich diese nicht merklich von dutzenden anderen Streifen abhebt. Ausserdem fallen einem gleich mindestens genausoviele Klischees ein, die darin plattgetreten werden könnten.Leider erfüllt "Go Fast" in dieser Hinsicht die Erwartungen nahezu vollständig!
Als Beispiele will ich mal bloß anführen, dass absolut klar ist, dass die Killer seiner Kollegen wieder auftauchen, ihn natürlich wiedererkennen, er seine Rache bekommt usw. usw.
Was dem Film ebenfalls nicht sehr bekommt sind einige Logiklöcher in der Handlung.Da wäre z.B. die Witwe seines Kollegen, die nach dem Tode ihres Mannes total niedergeschlagen ist. Einige Szenen später ist die Frau sowas von relaxt und gut drauf, als hätte sie bloß darauf gewartet, dass der Alte den Löffel abgibt. Oder auch die Tatsache, dass unser Held nach seinem Trainigsprogramm einfach mal zum Handy greift und sofort danach bereits in Diensten der Zielpersonen steht - Sowas gibt`s echt bloß im Kino!
Neben den Logiklöchern verläuft die ganze Story auch noch recht holprig und hat einige Längen aufzuweisen.Der Einstieg in die Handlung gelingt eigentlich ganz ordentlich, aber das eingestreute Trainigsprogramm von Marek passt nicht so recht und danach wird mir persönlich viel zu viel über die Autobahn geheizt, ohne dass dabei wirklich viel passiert.
Insgesamt merkt man "Go Fast" auch an, dass hier nicht allzu viel Geld vorhanden war. Effekte, Action ohne Ende usw. gibt es hier nicht zu bestaunen. Einzig einige Kamerafilter dienen dazu den Streifen optisch etwas aufzupeppen bzw. sollen ihm einen realistischeren Touch verleihen.
Die Sache mit dem Realismus gelingt dann im Rahmen der drehbuchtechnischen Schwächen auch einigermassen. Hier ist nichts wirklich übertrieben, over-the-top, läuft aber gut unterhaltend und wenig spektakulär ab.
Die Darsteller/innen passen sich größtenteils der Mittelmäßigkeit der ganzen Story an und agieren ohne negativ aus dem Rahmen zu fallen, wobei ich bei keinem davon den Eindruck bekam, dass der- oder diejenige zu sehr viel mehr fähig ist.
An dieser Stelle muß ich anmerken, dass Filme wie dieser von mir normalerweise zerrissen werden, hier ist es allerdings anders. Wieso kann ich nicht genau sagen, vielleicht liegt es daran, dass ich einen Tag zuvor die ziemlich künstliche und nervige Luc-Besson-Produktion "Banlieue 13: Ultimatum" sah. Jedenfalls empfand ich "Go Fast" trotz der genannten Schwächen als ganz angenehm anzuschauen. Zwar ohne großen Erinnerungswert, aber durchaus unterhaltsam.