Die Welle der Slasher-Filme und Remakes nimmt nicht ab. Nun musste auch das Original (Blutiger Valentinstag) von 1981 dran glauben und wurde neu verfilmt. Glücklicherweise kann man zu diesem Remake sagen, dass es durchaus gelungen ist, wohingegen das staubige Original mächtig abstinkt, zumindest wenn es um den Einsatz von blutigen Effekten geht. Aber auch spannungstechnisch weiß das Remake ein wenig mehr zu bieten.
Im beschaulichen Städtchen Harmony sterben bei einer Methangasexplosion vier Bergarbeiter. Am darauf folgenden Valentinstag erwacht Harry Warden (Richard John Walters), der das Unglück erlebt hat, aus dem Koma und metzelt noch am selben Tag 22 Menschen nieder, darunter auch Kinder. Anschließend verschwindet er schwer verletzt in einem verlassenen Stollen. Zehn Jahre später kehrt Tom Hanniger (Jensen Ackles), der für das Grubenunglück mitverantwortlich war und Warden bei dessen Amoklauf nur knapp entwischt ist, in sein Heimatdorf zurück, um mit dem Verkauf der Mine, die er von seinem Vater geerbt hat, einen endgültigen Schlussstrich unter seine Vergangenheit zu ziehen. Doch schon kurz nach seiner Ankunft wiederholt sich der Alptraum: Erneut ermordet ein maskierter Täter, mit einer Spitzhacke bewaffnet, zahlreiche Einwohner.
Originell oder neu ist in diesem Plot nichts - warum auch - immerhin orientiert er sich an dem Klassiker aus den 1980er Jahren und arbeitet nur ein wenig auf, was in dem staubigen und relativ langweiligen Original vorgemacht wurde. Das ist keine Kritik, sondern lediglich eine positive Feststellung, denn man hat bei "My Bloody Valentine" enorme Schritte nach vorn gemacht, nicht nur was die technische Umsetzung anbelangt, auch die Spannungsschraube wurde ein wenig mehr angezogen, wenngleich es sich in diesem Punkt in Grenzen hält. Hauptsächlich geht es hier halt um das Zeigen von blutigen Effekten und das Anpassen an die Neuzeit.
Natürlich musste man auch die Charaktere ein wenig aufarbeiten, und so wählte man keinen Geringeren als Jensen Ackles (Supernatural) für einen der Hauptparts, was meines Erachtens nach eine wirklich gute Wahl war. Überzeugen kann dieser zwar nicht in vollem Umfang, denn dafür ist seine Rolle verhältnismäßig "klein", aber dennoch besitzt er den gewissen Charme und die Ausstrahlung, um auch in solchen Rollen eine gute Figur machen zu können. Sein Bekanntheitsgrad verschaffte ihm höchstwahrscheinlich den Platz in diesem Film.
Kommen wir zum Hauptteil des Films: Die Effekte. In diesem Punkt gibt es fast nichts zu bemängeln, da die Technik heutzutage schon sehr weit gereift ist und kaum noch Wünsche offen lässt. Es fliegen Köpfe, Hände werden durchbohrt, Körper werden zweigeteilt und es fließt literweise Blut - natürlich alles per Computer eingefügt. Leider ist der Einsatz von CGI an einigen Stellen deutlich erkennbar - der ehemalige Sheriff bekommt die Spitzhacke durch den Unterkiefer gerammt und sein Kopf fliegt meterweit durch die Luft - und genau dieses Manko schmälert den Spaß, zumindest in diesen Szenen, ein wenig, da sich hierbei nicht nur die noch nicht komplett ausgereifte Computertechnik offenbart, nein, auch der Realitätsgehalt - welcher logischerweise nur geringfügig enthalten ist - geht vollends flöten. Macht nicht allzu viel aus, da sich solche "Fehler" glücklicherweise weitgehend in Grenzen halten.
"My Bloody Valentine" ist ein kurzweiliger, sehr blutiger, zeitweise auch spannender und sehr unterhaltsamer Slasher, der sich in der Halle der "gelungenen Remakes" einen Platz verdient hat.
Für einen DVD-Abend mit Freunden (oder auch allein) bestens geeignet! Auch das mehrmalige Anschauen dürfte keine Schäden verursachen.
Klare Empfehlung!
Nebenbei erwähnt: Der Twist am Ende des Films kam, zumindest für mich, sehr unerwartet und wertet den Plot enorm auf.
Gute 8 Punkte.