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In der Kleinstadt Harmony passiert ein schreckliches Massaker: einige Jugendliche feiern in einer verlassenen Mine, und denken sich nichts böses, doch auf einmal taucht ein Psychopath, der mit einer Spitzhacke bewaffnet und mit einem Grubenarbeiteroutfit bekleidet ist, und beginnt, die nichtsahnenden Teenies abzuschlachten. 3 Freunde können mit einem Auto flüchten, doch einer bleibt zurück. Als der Killer ihn zur Strecke bringen möchte, taucht die Polizei auf, erschießt ihn aus dem Hinterhalt und vergräbt seine Leiche im Wald. 10 Jahre später taucht der Überlebende wieder auf, und eine grausame Mordserie sucht die idyllische Kleinstadt wieder heim. Natürlich fällt der Verdacht sofort auf den eigenbrödlerischen Besucher, doch insgeheim vermuten einige, dass der Killer wieder zurückgekehrt ist.

My Bloody Valentine 3D, welcher, wie der Name ja unschwer erkennen lässt, in 3D gefilmt wurde, und sich relativ großer Beliebtheit erfreut, ist ein Slasher der neuen Generation, welcher, im Gegensatz zu einigen der eher verhunzten Remakes der Neuzeit, einiges mehr zu bieten hat, als nur eine dreidimensionale Präsentation.

Die Handlung selbst ist mehr als bekannt. Nach einer kurzen Einführung, die die Greueltaten, die die Stadt traumatisiert haben, gezeigt werden, kommt auch schon der Jüngling, und bringt mehr oder weniger neuen Ärger mit, denn der Psycho mit der Spitzhacke treibt nach wie vor sein Unwesen. Danach geht es im Prinzip darum, wer der Mörder denn nun ist. Dies ist eigentlich ziemlich interessant (auch wenn es vielleicht nicht so klingen mag), da es mehrere Leute gibt, die ein Motiv haben könnten, gesetzt den Fall, der alte Mörder ist auch wirklich tot, und ist nicht wieder gekehrt. Nach und nach stirbt so ziemlich jeder, den man irgendwie für verdächtig halten könnte, und so besteht die letzte Einheit des Films aus einem ausgeklügelten Verwirrspiel, denn es gibt nur noch drei Verdächtige, von denen einer der Besucher, einer der Polizist und einer der eigentliche Mörder vom Anfang ist. Aber was wäre schon ein echter Slasher, wenn man am Ende nicht einen kleinen Twist parat hätte? Diesen gibt es selbstredend auch bei My Bloody Valentine 3 D, und er funktioniert meines Erachtens sehr gut, und verleiht der Auflösung den nötigen Kick.

Das, was diesen Film von vielen alten und neuen Slashern unterscheidet, welche nach dem Hype um die Scream Reihe mehr oder weniger sang- und klanglos in den ewigen Jagdgründen der Mittelmäßigkeit verschollen sind, ist sicherlich die Tatsache, dass das Hauptaugenmerk auf den extrem gelungenen Mordszenen liegt, welche wie so oft lang und breit ausgewälzt wurden, um den Blutdurst der Teenager des 21. Jahrhunderts auch stillen zu können. Es wird zwar ausschließlich mit der Spitzhacke gemordet, doch diese Szenen können sich wirklich sehen lassen. So werden zum Beispiel durch einen Schlag in den Hinterkopf Augen aufgespießt, Unterkiefer herausgerissen und vieles mehr! Man merkt hierbei jedoch stark, dass der Film sich sehr häufig auf den WOW-Effekt des Dreidimensionalen stützt, und so fliegen einem mehr als nur 1-2 Mal Körperteile und Blutspritzer entgegen. Es muss an dieser Stelle gesagt werden, dass die 3 D Brillen nicht wirklich das Wahre sind, und man sich die DVD lieber ohne selbige anschauen sollte. Aber das tut der Sache keinen Abrruch, denn anders als bei anderen Slashern, die ganz gerne mal einen Durchhänger einbauen, um ihre einseitigen Charaktere ein wenig vorzustellen, und das Publikum zu langweilen, macht My Bloody Valentine 3 D alles richtig, und setzt kontinuierlich auf Spannung, Bedrohung, Verwirrung und Gemetzel, so dass es eigentlich nie langweilig wird. Genau wie Laid to Rest, der jedoch noch eine ganze Spur brutaler ist, hat MbV 3 D aus den Fehlern der alten Schinken gelernt und bietet dem Zielpublikum das, was es auch wirklich sehen will, nämlich zahlreiche Effekte, die allesamt sehr gut gelungen sind, aber das ist bei einer solch renommierten Firma wie Lionsgate, welche auch für grandiose Filme wie Midnight Meat Train und die beiden House of the 1000 Corpses von Rob Zombie verantwortlich war, Standard. Meines Erachtens schafft diese Firma es mal wieder Mainstream und echtes Genrekino perfekt zu verbinden, Hut ab!

Den Killer finde ich persönlich sehr gelungen, denn ich erinnere mich an keinen Film, in dem ein Minenarbeiter Amok läuft und haufenweise Leute abschlachtet. Dies ist eigentlich ziemlich wichtig, da ein langweiliger Killer durchaus in der Lage ist einem Slasherfilm, der eigentlich überzeugt, einiges an Potential zu rauben. Doch dies ist hier nicht der Fall, denn man hat nicht versucht, eine großartige Hintergrundgeschichte einzubauen, sondern erschafft den Horror eher dadurch, dass man als Zuschauer nie weiß, wer eigentlich der Mörder ist (eher untypisch für einen Slasher, meines Erachtens aber ein großer Pluspunkt des Films), und was es mit den Herzen auf sich hat, die er verschenkt. Der Showdown ist dann wieder sehr interessant und spannend gestaltet, und bietet sozusagen ein letztes Feuerwerk (im wahrsten Sinne des Wortes).

Fazit: Sehr gelungener und derber Slasherfilm, der auch in 2 D zu gefallen weiß, und nicht nur Mainstream- und Slasherfreunden, sondern auch Gorehounds und Fans der alten Klassiker sehr zu empfehlen ist. Sehr gutes Popcorn Kino der etwas anderen Art für zwischendurch, dass auf Shockmomente, Blut und Spannung baut. Kann man sich bedenkenlos anschauen!

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