Review

Gute Effekte helfen keinem schlechten Film...17.10.2009

Es ist mal wieder Remake-Zeit in Hollywood. Und gerade an der Reihe: der Horrorfilm aus der Zeit um 1980. Bereits neu auf den Tisch gebracht wurden in mehr oder weniger vernünftiger Qualität der Freitag, der Jason, die Kettensäge und das Haus, da draußen, links. Folgen sollen demnächst die Abenteuer des Nagelkopfs, und auch die mörderischen Träume werden nicht lange auf eine Wiederbelebung warten müssen. Fraglich, ob man als geneigter Kinogänger das alles sehen will und muß. Und noch viel fraglicher ist die Tatsache, daß mit marktschreierischen 3D-Effekten versucht wird, im hier vorliegenden Fall einem ziemlich langweiligen und mißratenen Filmchen auf einen besseren Platz zu verhelfen. Denn eins darf man festhalten: selbst spektakuläre Effekte machen aus einem alten Mann keinen jungen Spund...

Genau das ist hier der Fall. Der mir bis dato unbekannte Blutige Valentinstag wird neu aufgelegt und mittels großspurig angekündigter dreidimensionaler Technik in ein neues Zeitalter überführt. Nun, wenn diese Technik im Heimkino mal funktioniert, dann applaudiere ich - die von mir aus USA importierte DVD jedenfalls kann zwar 3D, kann aber keine Farben - was bleibt, sind ein ziemlich brauner Film und Kopfschmerzen. Doch der Reihe nach: ein irrer Mörder meuchelt in einem Bergwerk eine Handvoll Teens, wird verschüttet, für tot gehalten - doch zehn Jahre später ist wieder ein Mörder am Werk, der in dunkler Bergmannstracht mit Spitzhacke bewaffnet wahllos Menschen über den Jordan schickt. Wer ist nun der Mörder? Lebt der alte Bergmann noch? Oder ist es gar eines der dereinst entkommenen Kinderlein? Wir erfahren es gen Ende des Films, aber die Auflösung ist zum einen nicht sonderlich überraschend, zum anderen auch reichlich egal.

Schauspielerisch gibt es hier nur Beifall für Tom Atkins, alt geworden zwar, aber immerhin ein bekanntes Gesicht. Da nun die Geschichte keinen Blumentopf gewinnen kann, müssen es die Trickeffekte rausreißen. Das aber gelingt nicht, denn schnell haben sich die fliegenden Blutstropfen abgenutzt, und den Gewehrschwenk ins Publikum kennt der alte Kämpe schon aus zahlreichen Rummelplatzkinos - damals war das noch was Tolles, nun aber ist es ein alter Hut. Und vor allem beginnen sich die Effekte nach wenigen Minuten zu wiederholen und den Betrachter zu ermüden. Dann aber, wenn der Reiz des Neuen verflogen ist - so etwa nach zehn Minuten - beginnt man sich auf die Geschichte zu konzentrieren und merkt, welch altem Hut man hier aufgesessen ist. Nun kehrt Ernüchterung ein, man achtet auf die Mängel - schlechtes Drehbuch, miese Darsteller - und ärgert sich wieder mal über verschwendete Lebenszeit. So geht das nicht, liebe Produzenten, mit der Wiederbelebung des Horrorgenres - außer, man zielt auf das sechzehnjährige Klientel...4/10.

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