Slasher definieren sich häufig über ihren Härtegrad und der Mannigfaltigkeit des Tötens, wenn gerade mal wieder ein maskierter Killer an einem amerikanischen Feiertag eine Kleinstadt entvölkert.
Den mit der Gasmaske aus der Mine gab es anno 1981 bereits, doch diesmal donnert einem das Geschehen in 3D um die Ohren, dass man meint, Teile eines frisch abgetrennten Kieferknochens flögen einem direkt in den Schoß.
Die überhaupt nicht vorhandene Originalität können die irren Schauwerte allerdings nicht gänzlich kaschieren.
Obgleich es natürlich beeindruckt, direkt und unmittelbar in den Lauf eines Gewehres zu blicken und man schon mal zusammenzuckt, wenn ein Ast haarscharf an einem vorbei durch die Windschutzscheibe knallt.
Weniger mitreißend hingegen entfaltet sich die Story, in der es lediglich darum geht, ob der Serienkiller und Minenarbeiter Harry Warden nach zehn Jahren Abstinenz zurückgekehrt ist oder ein anderer seine Schandtaten kopiert.
Im Fokus liegt dabei die Dreieckskonstellation von Tom, der nach dem damaligern Massaker untertauchte, seiner Ex Sarah und dem Sheriff Axel, die mittlerweile verheiratet sind.
Ärger ist da vorprogrammiert und Axel sieht in Tom natürlich sogleich den Hauptverdächtigen, der seinerseits auf die Jagd nach den ominösen Killer geht.
Und zwischendurch: Den mit einer Gasmaske und Unter-Tage-Montur ausgestatteten Killer, schwer atmend mit einer Spitzhacke herumfuchtelnd.
Ohne 3D-Erlebnis wäre das tatsächlich eine ziemliche Nullnummer, denn auch wenn der Original-Plot ein wenig abgewandelt wurde, überrascht die Dramaturgie zu keiner Zeit und auch die Hauptfiguren, allesamt ganz schwach performt, entfalten die Charaktertiefe eines Mettbrötchens, trotz Tom Atkins` Einsatz als Cop in Rente.
Rund 100 Minuten Laufzeit erscheinen da auf den ersten Blick also reichlich ausgedehnt, doch in 3D (ver)fliegt die Zeit.
Denn, was der Slasher-Fan zu sehen benötigt, sind eben derbe Splattereffekte und blutige Einstellungen. So geht nicht nur ein Lob an die versierte Kamera und den sorgfältigen Schnitt, sondern primär an die räumlichen Effekte, wenn auch mit leichten Abzügen in Sachen physikalischer Realitätsnähe.
Die hingegen wird von einer splitterfasernackten Dame eindrucksvoll untermauert, was im amerikanischen Horrorfilm bereits als Rarität anzusehen ist.
Hinzu kommen natürlich schier endlos viele Hiebe der Spitzhacke in alle möglichen Körperöffnungen und Schädel-Winkel der Opfer, bis dass einem der Augapfel eines solchen fast um die Ohren fliegt.
Dazu ist das Erzähltempo von Beginn an konstant hoch und angenehm old school sind dankenswerterweise diverse Reminiszenzen an bekannte Verlaufsmuster, einschließlich irrationaler Verhaltensweisen potentieller Opfer.
Von der spannenden Hatz durch den Supermarkt über das Verstecken in der Mine bis hin zum Eindringen ins Haus des Love Interests finden sich zwar zahlreiche Logiklöcher, doch die fallen bei dem zum Teil turbulenten Schlagabtausch fast schon nicht mehr ins Gewicht.
Reichlich aufgepimpt kommt also dieser Dimensionen-Slasher daher, der im Endeffekt eine Menge fürs räumliche Erlebnis vollbringt, auf inhaltlicher Ebene hingegen eher ermüdet.
Da hängt es fast schon davon ab, wo man ihn sieht…
6 von 10