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Haijeijei. Um im Fahrwasser von Steven Spielbergs Kinoerfolg zu schwimmen, brachten die Italiener um Regisseur Enzo G. Castellari ihr eigenes Plagiat zu Wasser, ein dreistes Konglomerat aus Teil 1 und 2. Mit schön doofen Effekten und ein paar angenehm kruden Ideen.

In South Bay, Kalifornien naht die alljährliche Windsurf-Regatta, die sich Bürgermeister Wells keinesfalls von einem weißen Hai verderben lassen möchte, welchem bereits einige Einheimische zum Opfer fielen. Nachdem der Hai den Auftakt der Regatta empfindlich stört, machen sich Autor Peter und der erfahrene Fischer Ron auf den Weg…

In einigen Belangen kann der Streifen als Vorbote von „Sharknado“ und Konsorten betrachtet werden, da der Hai einige auffallend untypische Verhaltensweisen an den Tag legt. Ein Surfbrett nagt er so von allen Seiten an, dass es kurz darauf wie ein Keks von De Beukeler aussieht, er versperrt eine Unterwassergrotte, indem er mit der Schnauze Felsen herabfallen lässt und einen Helikopter kann er ebenfalls problemlos ins Wasser bugsieren. Zudem verändert er ständig seine Gestalt, weil die Tiere der Archivaufnahmen sehr unterschiedlich sportlich aussehen, wogegen die Plastik-Attrappe eher fett und feist daherkommt.

Anfangs ist das Vieh noch nicht so häufig in Aktion zu sehen. Man findet Eds Boot ohne Ed, jedoch einen abben Unterarm mit auffälligem Fingerring. Es wird aber nicht gesagt, ob der zu Ed gehörte. Später schnabelt sich der Killer deutlich drastischer durchs Nass, denn immerhin gibt es zwei Körperteilungen und eine angedeutete Beinabnahme. Die wenigen Gewalteinlagen sind okay gestaltet, nur die deutlich als solche erkennbare Schaufensterpuppe im Maul des Tieres ist eher etwas für Trashfans.

Jene sind ohnehin gefragt, denn die meisten Mimen frönen aus unerfindlichen Gründen dem Overacting, der Score begnügt sich mit eher poppigen Sounds, während handlungstechnisch zumindest keine Durchhänger zu verzeichnen und zwischenzeitlich durchaus einige charmante Momente auszumachen sind. Nicht zuletzt aufgrund einiger völlig uneffektiver Zeitlupen, etwa bei einer Frau auf dem hurtigen Weg ins Wasser oder beim Auftauchen einer Boje. Einige Kameraperspektiven sind wiederum originell, wie der Blick durch die Lüftung eines Grills oder die Egosicht einer akut betroffenen OP-Patientin.

Irgendwann scheint halb South Bay das Vieh mit kiloweise Fleisch anzulocken, während es einen kleinen Seitenhieb gegen Sensationsreporter gibt. Einen Heli wollte man jedoch nicht opfern, da musste letztlich doch eine Miniatur herhalten.
Das Ganze ist recht preisgünstig inszeniert, doch Trashfans und auch Tierhorrorfreunde werden solide bedient und können einen Blick riskieren.
6 von 10

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