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Keine typische Liebeskomödie…07.01.2011

Wenn man sich den Trailer ansieht, dann erwartet man einen typischen Schema-F-Liebesfilm, bei dem es zwei Menschen wieder einmal erst in letzter Sekunde zum Traualtar schaffen. Liest man den Klappentext der DVD, so wird man auch nicht auf eine andere Spur gelenkt…aber in Wirklichkeit ist dieser Film wahrlich ein Kleinod, denn er paßt zu 90 % so überhaupt nicht zu dem restlichen Ausstoß aus dem Genre „romantische Komödie“. Wir sehen statt dessen zwei Menschen, die sich zufällig über den Weg laufen, ein wenig Zeit miteinander verbringen, aber zunächst aus verschiedenen Gründen keinen Draht zum jeweils anderen finden. Erst als sich der männliche Part mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt, ist er wieder offen für eine neue Beziehung.

Der männliche Part wird verkörpert durch Aaron Eckart. Er gibt den erfolgreichen Selbsthilfeautor Burke Ryan, dessen Schlachtruf „A-Okay“ ist und der es auf sehr eindrückliche Weise schafft, Menschen durch eine Zeit der Trauer zu geleiten. Bei einem Seminar in Seattle trifft er die Blumenhändlerin Eloise, und die beiden verbringen Zeit zusammen. Doch Burke hat in seiner eigenen Vergangenheit einen dunklen Punkt: die Ehefrau starb bei einem Autounfall, und seitdem ist auch der Kontakt zu den Schwiegereltern abgebrochen. Dazu gesellt sich noch Walter, Seminarteilnehmer, dessen Sohn verstorben ist. Walter wird als Leitfigur für Burkes erfolgreiche Vorgehensweise gezeigt, dabei aber nicht auf typisch amerikanische Art zum Affen gemacht, ganz im Gegenteil. Walter ist sympathisch, denn er steht dem Selbsthilfeseminar anfangs ebenso abweisend gegenüber wie es wohl bei vielen Menschen der Fall ist. Seine Figur und seine Geschichte berühren den Zuseher, und man darf sagen, daß hier alle Register des Schmalzes hätten gezogen werden können…

…aber wie wohltuend, man hat darauf verzichtet! So auch auf viele andere klischeebeladene Momente, die sich eigentlich im Lauf des Films hätten ergeben können. Hier und da findet sich an der richtigen Stelle ein die ansonsten schwere Kost ausgleichender lustiger Moment, insbesondere die Figur von Burkes Agenten fungiert als Auflockerung. Jennifer Aniston hat keine so große Rolle, wie man es angesichts des Filmplakats vermeinen möchte, sie ist einfach nur da, nett anzusehen mit Wollmützchen, aber die Regie befaßt sich hauptsächlich mit Burke, der von Aaron Eckart tadellos dargestellt wird. Natürlich kriegen sich die beiden Hauptfiguren am Ende, aber das ist völlig nebensächlich. Vielmehr sehen wir einen ruhigen „Menschenfilm“ ( kein Drama, keine Komödie, keinen Liebesfilm, sondern einfach einen Film, in dem Menschen Dinge tun, die sie eben tun ) und entdecken an vielen Stellen den Wert des Lebens, insbesondere, wenn man den Film in den Armen der Liebsten ansieht…wie schnell ist weg, was einst für selbstverständlich gehalten wurde…8/10

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