In einer gemeinsamen Aktion will die Polizei und das FBI die Räumlichkeiten einer Sekte stürmen. Doch die religiösen Anhänger sind bis an die Zähne bewaffnet und jagen die Beamten in die Flucht. Ty Jones (Dennis Haysbert) und sein jüngerer Kollege Jamie Doolin (Robert Sean Leonard) können sich mit einem Verletzten in ein abgelegenes Farmhaus retten. Kurze Zeit später tauchen die beiden FBI Agenten Zeke Clayton (Keith Carradine) und Hank McGill (Paul Ben-Victor) auf. Im Keller findet sich noch die verängstigte Mary (Natasha Henstridge) und ihre Freundin Freebie (Tricia Vessey). Die kleine Gruppe verweilt eine Zeit in dem Haus, haben jedoch keinen Kontakt zu den Kollegen. Plötzlich wird Hank erschossen, Zeke dreht kurze Zeit später völlig durch. Die kleine Gruppe dezimiert sich gegenseitig und merkt nicht wer sie wirklich gegeneinander ausspielt.
Drehbuchautor und Regisseur Andrew Chapman musste mit seinem Drehbuch sozusagen hausieren gehen, bevor er in Dan Stone einen Produzenten fand. Leider glückte Chapman der Einstieg in die Filmbranche nicht, denn nach seinem "Standoff" war er auch schon wieder abgeschrieben. Seine Story ist simpel gestrickt, hat aber dennoch Potential, welches man mit einem größeren Budget hätte besser zur Geltung bringen können. Doch die Produzenten waren sichtlich geizig, wie man schon an den Shootouts sieht. Auch spielt der ganze Film an einem Ort, über die Sekte selbst erfährt man leider gar nichts, nur ihr Anführer ruft biblische Zitate über Funk aus und verhöhnt die Beamten damit.
Auch der Angriff auf die Sekte wird uns komplett vorenthalten, man hört ein paar Schüsse und sieht dann gleich Ty und Jamie mit dem Verwundeten auf das Farmhaus zustürmen. Die Shootouts bleiben daher völlig unspektakulär und geschehen nur im Off. Die Sachschäden halten sich in einem ganz minimalen Rahmen. Nur das eh schon baufällige Farmhaus wird weiter durch Einschüsse perforiert.
Was "Standoff" letztendlich rettet sind die tollen Darsteller. Mit Dennis Haysbert, Natasha Henstridge, Keith Carradine und Paul Ben-Victor hat man einige bekannte Gesichter an Bord. Da der Film von seinen Psychospielen lebt, können sich die geübten Mimen gut einbringen und vermitteln sofort Professionalität. Aber auch der mir unbekannte Robert Sean Leonard macht einen guten Job.
Auch Chapman selbst kann man keine Vorwürfe machen. Er inszeniert wirklich gut, gestaltet die hübsche Naturkulisse mit seinen beunruhigenden Bilder und erzeugt dadurch einige spannende Momente. Aber dieser Actionthriller hat auch seine Hänger und wirkt in der Mitte sehr dialoglastig, bevor ein spannendes und blutiges Finish einberufen wird. Im Finale schlägt "Standoff" auch einen Haken, den sich der Genrekenner aber schon ausmalen kann. Nur will ich noch Leute warnen, die hier einen Actionthriller vermuten. Der Film hat kaum Action und nur einen Minibodycount zu bieten. Zweitens ist die Indizierung fraglich und auch die hohe Freigabe erscheint in der heutigen zeit fehl am Platz.
Die überzeugenden Darsteller können den Film aus dem Durchschnittsbereich ziehen. Sehr auffällig das knappe Budget, welches sich in den Actionszenen sehr niederschlägt. Mittig flacht der Film leider ab, aber das Finale ist wirklich gelungen.