George Clooney, Julia Roberts und Brad Pitt in einem Film – geht nicht? Geht doch! Steven Soderbergh versammelte die drei Größen der Filmbranche, die für jede Arbeit locker 20 Mio. $ ankassieren könnten, in „Ocean’s Eleven“, einer Krimikomödie, die ein Remake des mäßig erfolgreichen „Frankie und seine Spießgesellen“ aus dem Jahre 1960 darstellt.
Das Unternehmen erwies sich letztendlich als weniger kostspielig, als es die drei Stars vermuten ließen (weil jeder auf den Großteil des üblichen Gehalts verzichtete) und kam beim Publikum unheimlich gut an. Ein Umstand, der nicht nur Pitt, Clooney und Roberts zu verdanken ist, sondern vor allem dem Talent Soderberghs, der hier einen richtig guten Unterhaltungsfilm vom Stapel ließ.
Neu ist an dem Ganzen natürlich nichts mehr, heutzutage kann man eigentlich mit der Story um einen Jahrhundertklau keinen kompletten Film stopfen, sondern höchstens einbinden (siehe: „Mission Impossible“) und auch Charaktere wie den schmierigen Casinoboss hat man schon zur Genüge gesehen. Aber genau das mit einem pointenreichen, überraschenden Drehbuch und dem Verbreiten von guter Laune als Folge von Kurzweiligkeit per excellence zu übertrumpfen, ist eine Kunst. Den Darstellern merkt man zu jeder Sekunde an, was für einen Heidenspaß sie beim Drehen hatten, was sich nahtlos auf den Zuschauer überträgt. „Ocean’s Eleven“ ist eine wahre Demonstration, was leichte Unterhaltungskost anbelangt.
Die Spannung resultiert in erster Linie daraus, wie es das Expertenteam schaffen soll, die schier unüberwindbaren Sicherheitsschranken zu durchbrechen und wie sich jeder einzelne in das Gesamtglied einreiht. Bei der Vielzahl von unterschiedlichen Figuren muss man dafür dankbar sein, dass der Dreiecksbeziehung mit Garcia, Roberts und Clooney nicht allzu viel Beachtung geschenkt wird. Zwar ist es interessant zu beobachten, mit welcher Raffinesse der coole Danny Ocean versucht, seine Ex zurückzuerobern, doch eine zu starke Gewichtung der Lovestory hätte bloß den Drive aus der Geschichte genommen.
Beim finalen Klau erwartet den Zuschauer noch die ein oder andere Überraschung, was das Vorgehen des Teams angeht, sodass man für den Erfolg des Coups schließlich eine annehmbare Lösung serviert bekommt, wenn auch die Logik an manchen Stellen arg strapaziert wird, aber da darf und will ich gar nicht meckern.
Spätestens ab dem zweiten Mal wird zwar der Überraschungsfaktor verflogen sein und der Film an manchen Stellen seine Hänger haben, doch die Coolness und Unbeschwertheit bleibt mit Sicherheit bestehen. „Ocean’s Eleven“ ist ein echtes Musterbeispiel für locker-flockige Unterhaltungskost, der auf kurzweiligen Filmabenden am besten aufgehoben ist, weil in kaum jemand hassen kann bzw. jeder irgendwo mag, was ich wirklich sehr schätze.