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Also ehrlich gesagt bin ich nur an "Ocean's Eleven" gekommen, weil die Neuheiten in der hiesigen Videothek nichts Anderes mehr hergaben. Doch seltener war ich mehr überrascht als beim neuesten Werk von Steven Soderbergh.
Kaum ist Profidieb Danny Ocean (George Clooney) aus dem Knast entlassen, will er mit seinem Kumpel Rusty (Brad Pitt) schon wieder den nächsten Coup drehen. Er will nicht ein oder zwei Casinos ausrauben, sondern drei. Und das auch noch gleichzeitig. Daher suchen sich die beiden noch 10 Gangster zusammen, die alle ein anderes Fachgebiet haben. Doch Danny will nicht nur die Casinos von Mr. Benedict (Andy Garcia) ausrauben, sondern auch noch dessen Frau, Dannys Ex-Frau, für sich beanspruchen. Als sie auch noch einen Sponsor gefunden haben, der ihnen Vorschuss gibt, kann der Coup beginnen...
Die Story klingt irgendwie langweilig, wenn man bedenkt, dass der Film 112 Minuten dauert. Es dreht sich ja eigentlich nur um diesen Raub, um sonst Nichts. Das hab ich mir am Anfang auch gedacht, doch schon nach 20 Minuten wird klar, dass es sich um einen sehr unterhaltsamen, rasant inszenierten überdurchschnittlichen Klassefilm handelt. Im Nachhinein bin ich etwas verärgert, dass ich "Ocean's Eleven" im Kino noch verschmäht habe.
Außerdem schafft es der Regisseur irgendwie, die Schauspieler zur absoluten Nebensache verkommen zu lassen, obwohl bekannte Stars wie Clooney, Damon, Roberts oder Pitt mitwirken. Die Story und deren Darstellung fesseln den Zuschauer so dermaßend, dass man zwischendurch immer ganz vergisst, dass auch bekannte Hollywood-Größen mitspielen. So ist es mir zumindest ergangen. Durch die klasse Inszenierung und Aufmachung wird der Film quasi zum Selbstläufer, den Darstellern werden keine großartigen Leistungen abverlangt. Sie steuern nur noch dazu bei, dass durch ihre Präsenz keine unnötigen Längen entstehen, die man bei "Ocean's Eleven" dadurch völlig vergebens sucht. Es gibt nämlich keine. Wenn man eine zeitlang nicht allzu viel passiert, sind da immer noch die lustigen Sprüche, die aber nicht nur von Brad Pitt alleine stammen.
Eigentlich stimmt alles, auch die Kameraführung ist äußerst flüssig und abwechslungsreich und der gute Schnitt ist ebenfalls zu loben! Auch wenn der Film eine FSK 12 Freigabe hat, beim ersten Ansehen ist "Ocean's Eleven" mehr als spannend, erinnert teilweise an "Mission: Impossible" mit Tom Cruise. Ich kann "Ocean's Eleven" jedem nur empfehlen, die Story kann simpler nicht sein, aber da sieht man wieder, dass man eben aus wenig viel machen kann. Man braucht nur Leute, die Ahnung von ihrem Fach haben. Und hier ist das bei absolut jedem Beteiligten der Fall. Sonst würde nicht so ein Klassefilm dabei herauskommen. Sollte man gesehen haben! 8/10 Punkte

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